« Unsere 5 besten Südtiroler Bäuerinnen-Rezepte »
Die Natur verführt dazu, aktiv die Landschaft zu erkunden. Bergpanoramen verwöhnen dabei das Auge und würzig duftende Wildpflanzen die Nase. Das ganzheitliche Erlebnis krönen zünftig-leckere Gaumenfreuden. Ist der nächste Urlaub noch in weiter Ferne? Für die kulinarische Reise daheim verraten Südtiroler Bäuerinnen ihre Rezepte. Entdecken Sie 5 kleine Südtiroler Spezialitäten-Rezepte zum Nachkochen.
Südtiroler Weißburgundersuppe – einzigartig-raffinierter Geschmack
Südtirol wartet mit 7 Weinregionen auf, die für ihre raffinierten Tropfen geschätzt werden. Sie prägen natürlich auch Südtiroler Spezialitäten und ihre Rezepte. Im Rampenlicht stehen die Perlen des Weinbaus bei einem Klassiker, der solo oder als Vorspeise begeistert. Erfreulich unkompliziert lässt sich die Weißburgundersuppe aus folgenden Zutaten für zwei Personen zaubern:
- 1 Bund Suppengemüse
- 1 kleine Zwiebel
- 150 ml Weißburgunder
- 250 ml Rinder- oder Gemüsebouillon
- 100 ml Sahne
- 1 Eigelb
- 1 / 2 EL Kartoffelmehl
- Butter
- Gewürze
Äußerst fein wird das Potpourri aus Lauch, Sellerie und Möhren geschnitten und die Zwiebel gehackt. Mit Butter wird es in der Pfanne gedünstet. Das zugefügte Mehl schwitzt man kurz an, bevor sich langsam Brühe und Südtiroler Weißwein hinzugesellen. Fertig ist die Suppe, wenn die Gemüsestreifen gegart, aber nicht verkocht sind. Jetzt runden die Südtiroler Bäuerinnen ihre Rezepte würzig mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zimt ab. Sahne und Eigelb werden verrührt und der Weinsuppe beigegeben, ohne sie nochmals aufzukochen. Die verbliebenen Gartenkräuter des Gemüsebunds eignen sich fürs appetitliche Dekorieren.
Das Geheimnis einer leckeren Weißburgundersuppe ist neben dem erstklassigen Fond ein hochwertiger Weißwein, der ausgewogen fruchtig, frisch und füllig schmeckt. Südtiroler Bäuerinnen, die ihre Rezepte kräftig akzentuieren, verwenden als Wein lieber Gewürztraminer. Er begeistert mit charaktervollen Noten, die an Zimtstangen und Nelken erinnern. Es ist typisch, die Spezialität mit Ultner Brot zu servieren. Kreativ greifen Sie den Gedanken auf, wenn Sie Struzen-Chips als Croûtons verwenden. Die enthaltenen Trockenfrüchte vertiefen das Aromen-Feuerwerk der alpinen Traditionssuppe.
Gröstl-Gaudi mit Raffinesse
Sehnt sich der Gaumen nach einer zünftigen Schlemmerei, wird in den alpinen Regionen ein Gröstl aufgetischt. Kehren hungrige Wanderer in einer Hütte ein, zählt es zu den beliebtesten Südtiroler Spezialitäten. Originär handelt es sich um eine Resteverwertung von Kartoffeln und Bratenfleisch des Vortags. Sie ist jedoch derart lecker, dass sie sich eine 5-Sterne-Inszenierung verdient hat. Beim alpinen Dinner zu zweit benötigt man fürs getunte Gröstl:
- 2 Äpfel
- 150 g Pellkartoffeln vom Vortag
- 2-3 Lauchzwiebeln
- Butterschmalz fürs Anbraten
- Kräutergewürzmischung
- Kümmelsamen
- Südtiroler Speck
Die vorgekochten Kartoffeln werden in kleine Würfel geschnitten. Dem feinen Format schließt sich der Speck an, den man beim Braten einen kurzen Vorsprung gewährt. Dann wandern die Kartoffelwürfel in die Pfanne, um ihnen Röstaromen zu gönnen. Die Lauchzwiebelringe schwenkt man abschließend für zwei Minuten durch. Das Pfeffern und salzen versteht sich von selbst. Gemeinsam mit dem Kümmel sorgen getrocknete Gartenkräuter wie Kerbel, Petersilie und Zitronenmelisse für den aromatischen Kick.
Äpfel aus dem regionalen Obstanbau bereichern von jeher die Südtiroler Spezialitäten und Rezepte – zum Beispiel die süß-säuerliche Sorte Morgenduft. Davon werden zwei Exemplare ausgehöhlt, wobei man das entnommene Fruchtfleisch gewürfelt der Gröstl-Mischung beifügt. Sie wandert weitgehend in die Äpfel, die der Backofen in rund 30 Minuten bei 180 Grad vollendet. Wer sich eine perfekte Performance wünscht, deckt mit ausgestochenen Blätterteigkreisen vor dem Backen die Früchte oberhalb ab. Sie arrangiert man neben der zurückbehaltenen Füllung auf dem Teller für den Beweis, wie raffiniert Südtiroler Spezialitäten und Rezepte sein können.
Käsenocken – Schnellgericht für Käsefans
Ein Gourmeturlaub in den Alpen ohne Käsenocken? Undenkbar! Schon beim Gedanken an die urige Delikatesse läuft das Wasser im Mund zusammen. Wer gerade nicht verreisen kann, nimmt die Sache selbst in die Hand. Gern setzen die Südtiroler Bäuerinnen ihre Rezepte üppig um. Denn die Kasnocken lassen sich nach dem Formen einfrieren. Dafür reiht man sie zunächst auf einem Holzbrett, um sie später im gefrorenen Zustand portionsweise als selbst gemachte Fertiggerichte zu bündeln. Pro Person rechnet man mit:
- 75 g altbackenes Weißbrot oder Knödelbrot, gewürfelt
- 1 Ei
- 60 ml Frischmilch
- 20 g feine Zwiebelwürfel
- 1 EL Olivenöl
- 10 g Schnittlauchringe
- 50 g Bergkäse in feinen Würfeln
Die goldig gedünsteten Zwiebeln landen mit den Brotwürfeln in einer Schüssel. Jetzt dürfen Sie die Milch und Eier verquirlen, hinzufügen und nach dem ersten Umrühren einige Minuten warten. Bergkäse, Salz, Pfeffer und Schnittlauch komplettieren die Zutaten, die Sie kräftig durchkneten. Falls die Bindung nicht passt, hilft etwas Mehl oder ein Schluck aus der Milchflasche weiter. Die Masse ruht eine Viertelstunde, bevor man sie in die typische Nockenform der Südtiroler Spezialitäten bringt. Einige Rezepte arbeiten in die Knödelmasse fürs facettenreiche Käse-Aroma etwas Parmesan ein.
Die Käsenocken gart man für circa 10 Minuten im Salzwasser oder – noch besser – mit einem Einsatz im Dampf darüber. Stilecht genießen Sie die Bergkäse-Kreation mit gebräunter Butter und einem Blattsalat. Er wird durch Ursprüngliches aus dem Bauerngarten wie Bärlauch, Borretsch und Kapuzinerkresseblüten zum Gedicht.
Südtiroler Strauben – Festklassiker für die Kaffeetafel
Wenn Sie im Alpenurlaub die Chance hatten, ein Volksfest zu besuchen, haben Sie ihren unvergesslichen Geschmack noch in Erinnerung. Wer sie auffrischen möchte, hat gute Karten. Für den Augenschmeichler unter den süßen Südtiroler Spezialitäten bringt man Rezepte ins Spiel, die erstaunlich einfach sind:
- 3 Eier
- 250 g Vollmilch
- 20 g zerlassene Butter
- 200 g Weizenmehl
- Frittieröl
- Puderzucker
Südtiroler Strauben basieren auf einem flüssig-fluffigen Teig, für den man das Eiweiß aufschlägt. In einer Schüssel wird das Eigelb mit den restlichen Zutaten verrührt und abschließend der Eischnee untergehoben. Oft werten Südtiroler Bäuerinnen ihre Rezepte mit einem Schuss aus der Marillenschnapsflasche auf. Dadurch dringt weniger Öl ins Gebäck beim Frittieren ein. Das Finale erwartet mehr Geschick bei den Südtiroler Spezialitäten als ihre Rezepte. Mit flinken Bewegungen füllt man den Topf mit heißem, aber nicht zu heißem Fett mit schlangenförmigen Bewegungen. Die Mission kann man mit einem Spritzbeutel angehen, gelingt aber besser mit speziellen Trichtern, die Einheimischen für Strauben verwenden. Verputzt wird der verschlungene Mehlspeisen-Taler mit Puderzucker und Preiselbeermarmelade.
Südtiroler Spezialitäten mit Wow-Effekt – Desserts mit Speck
Lieben Sie es, Ihre Gäste mit extravaganten Kreationen zu überraschen? Dafür haben die modernen Südtiroler Bäuerinnen auch Rezepte parat. Überraschte Lobeshymnen sind vorprogrammiert, wenn Sie diese Zutaten in ein cremiges Eis für 6 Feinschmecker verwandeln:
- 6 Eigelb
- 100 g fettarmer Südtiroler Speck
- 600 ml Sahne
- Walnüsse
- Speckscheiben
- 150 g Alpenhonig
Die Sahne wird in einem Topf und das Eidotter in einem Gefäß über dem Wasserbad erhitzt. Schlagen Sie die Eier zunächst mit einigen Esslöffeln des Honigs und einer Prise Salz auf, bevor Sie sukzessive den Rest hinzugeben. Jetzt wird langsam die vorgewärmte Schlagsahne eingearbeitet. Die Masse ruht danach einige Stunden, um abzukühlen. Bevor sie im Gefrierfach zu Eiscreme wird, fügt man den gewürfelten Speck hinzu, den man in etwas Berghonig karamellisiert hat. Davon behält man circa ein Viertel zurück, um das Südtiroler-Spezialitäten-Eis appetitlich in kleinen Weckgläsern anzurichten. Für die Deko machen sich außerdem Speckrosetten, kandierte Walnüsse und Rosmarinzweige schick. Und dann genießen Sie die tollen Südtiroler Spezialitäten-Rezepte!
Bildquellen:
Beitragsbild (Käsenocken): © kab-vision – stock.adobe.com
Weißburgundersuppe: © laplateresca – stock.adobe.com
Traditionelles Gröstl: © Von Takeaway – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16193836
Käsenockerl in Pfanne: Von Dr. Bernd Gross – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52826020
Tiroler Strauben: Von Lungoleno, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74729320