Blauer Himmel, kristallklare Bäche, weiche Erde und saftige Almwiesen – eine Wanderung in die Berge belebt Körper und Geist und ist ein Genuss für die Sinne. Frischer, würziger Duft erfüllt die Luft, man spürt den federnden Boden unter den Sohlen und die Augen können sich nicht sattsehen an der wilden, bildschönen Szenerie der Alpen. Die Natur überschüttet uns mit einer Fülle an intensiven Sinneseindrücken und auch für unser leibliches Wohl hat sie einiges zu bieten.
Ein Picknick in den Bergen macht einen Wanderausflug erst so richtig rund
Und es zählt außerdem zu den wichtigsten Bestandteilen einer gelungenen Bergtour, denn die Kraft für den An- und Abstieg kommt nicht von der klaren Luft allein. Die Jause darf bei einem aktiven Outdoor-Programm daher ruhig ein wenig deftiger ausfallen. Besonders stilecht wird die kulinarische Pause natürlich mit Spezialitäten aus den Alpen. Bekannt für ihre Intensität in Gehalt und Geschmack sind Brot, Speck und Käse immer noch die idealen Begleiter in luftigen Höhen – auch wenn es neben diesen „Basics“ noch eine ganze Menge andere ausgezeichnete Feinkost aus den Bergen gibt.
Die köstlichen Facetten einer alpinen Marende
Mit dem Wort Marende bezeichnet man in Südtirol einerseits eine Tageszeit – genauer gesagt den Zeitraum zwischen drei und vier Uhr nachmittags – und andererseits eine Mahlzeit aus kalten Speisen, die traditionell nach körperlicher Ertüchtigung genossen wird. Typischerweise besteht die kulinarische Marende aus Südtiroler Speck, Schüttelbrot und einem Glas Wein. Bei einem Picknick in den Bergen kommen aber meist auch noch andere Köstlichkeiten auf den Jausentisch. Für den Fall, dass Sie selbst noch keine Lieblingskomposition für eine solche alpine Brotzeit mit Südtiroler Flair haben, schlagen wir folgende Starter vor:
Ein goldgelber Schnittkäse, der die kräftigen Aromen der Alpen bereits durch seinen Duft verströmt, gehört unbedingt zu einem Picknick in den Bergen. Im besten Fall greifen Sie zu einem echten Almkäse, der tatsächlich von einem der kleinen Betriebe stammt, in dem die traditionelle Herstellungsart dieser fantastischen Rohmilchprodukte noch praktiziert wird. Zum intensiven Geschmack der Delikatesse passt hervorragend ein fruchtig-pikantes Chutney.
Die luftgetrockneten, leicht geräucherten Würstchen zählen zu den bekanntesten Rohwurstdelikatessen Südtirols, und dürfen bei keinem Picknick in den Bergen fehlen. Tierwohl steht bei den Südtiroler Familienbetrieben, die den Klassiker herstellen, an erster Stelle. Der typisch kräftige Geschmack dieser dauerhaft haltbaren Spezialität passt zu herzhaftem Käse ebenso, wie zu knackigem Gemüse und einem guten Schluck Wein oder Bier.
– Südtiroler Speck
Setzen Sie hier auf Hausgemachtes! Der Südtiroler Bauernspeck ist eine Klasse für sich und nicht zufällig eines der kulinarischen Aushängeschilder der Region. Die Produktion dieses geschützten Qualitätsproduktes erfolgt durch kleinstrukturierte Betriebe und ist somit ein echtes Stück Südtirol. Erstklassiges Fleisch von ausschließlich heimischen Schweinen wird für den Bauernspeck in Salz und ausgesuchten Kräutern gepökelt. Danach erfolgt wochenlanges Kalträuchern über Buchenholz und eine fünf- bis achtmonatige Reifung. Der mild-buttrige, nussige Geschmack dieser Spezialitäten aus den Alpen macht jede Bergsteiger-Jause zu einem urtypischen Genuss.
Das originale Südtiroler Schüttelbrot besteht fast komplett aus Kruste und eignet sich aufgrund seiner Haltbarkeit auch ideal für mehrtägige Wanderungen. Den intensiven Geschmack erhält das traditionelle Gebäck durch Brotklee, meist in Kombination mit der aromatischen Würze von Fenchel und Kümmel.
Bei einem Ausflug in die Berge sollte man immer genug zu Trinken dabeihaben. Zuckerhaltige Limonaden gilt es zu meiden, denn die verstärken den Durst. Am besten eignen sich kalter Kräutertee oder naturtrübe Obstsäfte wie etwa Bergapfelsaft von Kohl. Mit leicht perlendem Mineralwasser werden diese Getränke zu spritzigen Durstlöschern, die die saftigen Aromen der Alpen in sich tragen.
– Das „Gipfelstamperl„
Entweder um die Ankunft beim Gipfelkreuz zu feiern, oder um der Alpenjause die Krone aufzusetzen – Schnaps gehört bei einer Wanderung auf jeden Fall in den Genießer-Rucksack. Ein kleiner Schluck Obstbrand ist genau die richtige Menge, um den Ausflug mit einer weiteren Nuance aus dem alpinen Kulinarik-Repertoire zu bereichern und dabei umso intensiver „bei Sinnen“ zu bleiben.
Ein kleines Stück Schokolade rundet die deftigen Genüsse auf zarte Weise ab und sorgt noch einmal für eine kleine Extraportion Energie, bevor es wieder weitergeht. Wer auch hier der Gebirgs-Speisekarte treu bleiben will, setzt natürlich auf Schokolade aus Alpenmilch, wie etwa die Tiroler Edle, bei der das Aroma von Kräutern und Bergblumen direkt in die süßen Tafeln mit einfließt.
Stilecht verwahrt
Worin packt man nun am besten all die Köstlichkeiten, die beim Picknick in den Bergen auf den Tisch kommen? Natürlich in einen urtypischen Lodenrucksack im Vintage-Stil. Diese praktischen Wander-Klassiker bieten nicht nur genügend Platz für Proviant, sondern sind auch angenehm zu tragen. Lodenstoff ist ein atmungsaktives Material, das zu hundert Prozent aus Natur besteht. Es ist robust, sehr leicht und einfach zu reinigen. Aus diesem Grund ziehen sogar viele professionelle Gipfelstürmer diesen traditionsreichen Stoff den Hightech-Funktionsmaterialen vor. Die Rucksack-Riemen sind weich aber stabil und verteilen die Last gleichmäßig auf den Schulterbereich. Und auch die Ästhetik kommt nicht zu kurz, denn das Design ist ein Klassiker: Üblicherweise hat der typische Alpen-Wanderrucksack auf der Vorderseite zwei kleine Taschen, deren Kanten – ebenso wie die Klappe des großen Faches – mit Leder eingefasst sind. Hinten befindet sich eine praktische Reißverschlusstasche für die Wanderkarte und kleine Wertsachen.
Das richtige Werkzeug
Ein gutes Jausenmesser ist das A und O für das genussvolle Alpen-Picknick, denn Feinkost aus den Bergen braucht eine scharfe Klinge. Speck, Kaminwurzen oder Schüttelbrot sind nicht einfach zu schneiden, und mit einem stumpfen Messer kann es mitunter lange dauern, bis man die Köstlichkeiten in mundgerechte Stücke zerteilt hat. Scharfe Messer sind außerdem in der Anwendung sicherer, da man nicht abrutscht. Natürlich darf man auch auf das Brett nicht vergessen. Bestens vorbereitet ist man mit einem Jausenbrett, in dem die Halterung für das Messer bereits integriert ist. So verwahren Sie das Werkzeug sicher, schonen die Klinge und können mit den Vorbereitungen loslegen, ohne lange zu suchen.
Die beste Zeit zum Jausnen
Frühling, Sommer und Herbst bieten mit ihrer vielfältigen Vegetation immer neue landschaftliche Highlights und machen das Wandern abwechslungsreich. Um den optischen mit dem kulinarischen Genuss zu verbinden, ist die Lage des Rastplatzes ausschlaggebend. Suchen Sie sich also schöne Aussichtsorte für Ihr Picknick, um die Alpen mit allen Sinnen zu genießen. Natürlich macht so ein leckeres Picknick auch im Flachland Spaß.
Beitragsbild: © kab-vision – stock.adobe.com