« Süßer Genuss aus dem Alpental »
Saftig, süß und herrlich fruchtig schmeckt der Marillenkuchen. Doch bevor die Früchte in den Kuchen kommen, sind die Blüten des Marillenbaums der Besuchermagnet schlechthin. Wer in das Blütenmeer eintauchen möchte, muss den richtigen Moment abpassen. Dasselbe gilt für Marillenkuchen, damit er schmeckt. Wir haben Rezepte, die bestimmt gelingen, für Genuss wie in den Alpen.
Höhepunkt im Frühling: Marillenblüte
Im Frühjahr blühen in der niederösterreichischen Wachau die Marillenbäume – nur nicht immer zur gleichen Zeit. Wann die Knospen aufspringen, hängt unter anderem vom Wetter Anfang März ab. Je nachdem wann das Quecksilber durchgehend über den Gefrierpunkt klettert, bereiten sich die Bäume mal früher, mal später auf die Blüte vor.
Manchmal ist es bereits Ende März so weit, dass sich die Obsthaine in der Wachau in ein weiß-rosa Blütenmeer verwandeln. Spätestens Anfang April erstrahlen auch die Bäume in höher gelegenen Marillengärten in dem zarten Farbton.
Für das farbenfrohe Frühlingsspektakel strömen die Wiener am Wochenende in das malerische Donautal. Einige Besucher nehmen einen viel weiteren Weg auf sich, um die Marille, die bei uns Aprikose heißt, in der Blüte zu sehen.
Eine Region im Zeichen der Marille: die Wachau
In der Region zwischen Krems und Melk werden nicht nur Marillen, sondern auch Spitzenweine angebaut. Um die Wachauer Marille hat sich jedoch eine Tradition gebildet, die nicht nur von den Marillenbauern gelebt wird – und sie prägt das gesamte Tal entlang der Donau.
Zur Marillenernte locken traditionelle Veranstaltungen rund um die Frucht zahlreiche Besucher in die Wachau. Neben dem Marillenfest „Alles Marille“ in Krems richtet die Stadt Spitz alljährlich den Marillenkirtag aus.
In der Altstadt werden zahlreiche Produkte mit dem Gütesiegel „Wachauer Marille“ – eine geschützte Ursprungsbezeichnung – feilgeboten. Das Highlight des Spitzer Kirtags ist aber der festliche Umzug mit König Marillus und Prinzessin Aprikosia.
Die Marille in anderen Regionen der Alpen
Obwohl die Marille aus der Wachau nicht wegzudenken ist, hat sie ihre Heimat eigentlich in China. Alexander der Große brachte die Marille einst aus China nach Griechenland. Von hier hat sie sich über Italien in der gesamten Alpenregion verbreitet.
Kein Wunder, dass die Marille daher auch in anderen Alpentälern sowie in der Südtiroler Feinkost eine wichtige Rolle spielt! Vom Waldviertel bis nach Tirol begegnet einem die Marille immer wieder in den österreichischen Alpentälern. Dort wird sie frisch nach der Ernte direkt verspeist oder zu regionalen Köstlichkeiten verarbeitet.
Ein besonderer Genuss: der Marillenbrand der Salzburger Edelbrennerei Guglhof. Auch im Südtiroler Vinschgau findet die Marille ausgezeichnete Bedingungen vor.
Das raue Klima mit frostigen Wintern und Sonne satt im Frühsommer schmeckt nicht nur uns, sondern auch der Vinschger Marille. Auf 500 bis 1.000 m. ü. M. bilden die Marillenbäume saftig-weiche Früchte aus – die ideale Zutat für Spezialitäten wie Kuchen oder, wenn es etwas ausgefallener sein darf, Marillensenf.
Marillenkuchen backen – Rezepte aus den Alpen
Im Juli duftet es in der Alphütte fruchtig-süß nach Marillenkuchen. Sie suchen ein Marillenkuchen-Rezept zum Nachbacken? Wir haben drei Backrezepte zusammengestellt, die leicht von der Hand gehen und bestimmt schmecken.
Marille küsst Schokolade – Schokoladiges Marillenkuchen-Rezept
Marillen bringen eine natürliche Süße mit. Darf’s ein bisschen mehr sein? Dann geben Sie Schokolade mit in den Teig. Und so geht der schokoladige Marillenkuchen vom Blech:
Zutaten:
- 600 g Aprikosen
- 150 g Weizenmehl Typ 550
- 150 g Butter (Zimmertemperatur)
- 150 g Feinkristallzucker
- 150 g dunkle Kuvertüre
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 4 Eier
- 2 EL Marillenbrand
- 1 TL Backpulver
Zubereitung:
- Die Aprikosen waschen, entkernen und halbieren.
- Den Backofen auf 150° C Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Die Schokolade im Wasserbad zum Schmelzen bringen.
- In der Zwischenzeit die Eier trennen. Das Eiweiß zu Eischnee schlagen.
- Eigelb, Feinkristallzucker, Vanillezucker, Marillenbrand und Butter schaumig rühren. Die flüssige Kuvertüre einrühren. Anschließend Mehl und Backpulver zügig unterrühren und zum Schluss vorsichtig den Eischnee unterheben.
- Den fertigen Teig auf das Backblech streichen und mit den Aprikosen mit der Schnittfläche nach oben belegen. Im Backofen ca. 40 Minuten backen.
Saftiges Marillenkuchen-Rezept mit Fruchtaufstrich
Marillen sind auch bei diesem Rezept die Hauptzutat. Für die Extraportion Fruchtigkeit haben wir den Fruchtaufstrich von Alpe Pragas im Teig verarbeitet.
Zutaten:
- ca. 1 kg Aprikosen
- 200 g Butter (Zimmertemperatur)
- 200 g Weizenmehl Typ 550
- 100 g Puderzucker
- 80 g Feinkristallzucker
- 50 g Fruchtaufstrich von Alpe Pragas
- 6 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Päckchen Backpulver
Zubereitung:
- Aprikosen waschen, entkernen und halbieren.
- Den Backofen auf 170° C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Die weiche Butter mit Vanillezucker und Puderzucker schaumig rühren.
- Die Eier trennen und Eigelb zum Teig geben.
- Das Mehl mit Backpulver vermengen. Durch ein Sieb geben und behutsam unter die Masse heben.
- Eiweiß und Feinkristallzucker zu Eischnee schlagen und ebenfalls vorsichtig unterheben.
- Die Masse auf das Backblech geben und gleichmäßig verteilen.
- Die Aprikosen mit der Schnittfläche nach oben auf die Masse legen und ca. 40 Minuten lang backen.
Veganen Marillenkuchen backen – Rezept ohne Butter und Ei
Speziell für Veganer haben wir ein Marillenkuchen-Rezept, das ganz ohne tierische Produkte auskommt.
Zutaten:
- 500 g Aprikosen
- 300 g Weizenmehl Typ 550
- 150 g Feinkristallzucker
- 250 ml Pflanzendrink, z. B. Mandel- oder Hafermilch
- 5 EL Kokos- oder Rapsöl
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 EL Apfelessig
- nach Wunsch: Puderzucker
Zubereitung:
- Aprikosen waschen, entkernen und halbieren.
- Den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Mehl, Zucker und Backpulver vermengen. Flüssige Zutaten mit dem trockenen Mix verrühren und in eine gefettete Springform oder auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Glattstreichen.
- Die Aprikosen mit der Schnittfläche nach oben auf die Masse legen und ca. 30 Minuten lang backen.
- Auf Wunsch: Kuchen etwas auskühlen lassen und anschließend mit Puderzucker bestäuben. Sofort genießen.
Bildquellen:
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Frühjahr in Wachau – © samott – stock.adobe.com
Blechkuchen mit Marillen – © Ideenkoch – stock.adobe.com
Marillenkuchen mit Puderzucker – © A_Lein – stock.adobe.com