« Mit alpenweit auf kulinarischen Streifzügen durch die Berge Südtirols »
Das idyllische Südtirol bietet sich aus mehreren Gründen für eine ausgiebige Herbstwanderung in den Alpen an: Von Süddeutschland aus erreicht man die Region in nur wenigen Stunden. Dank der Weinberge, den Mischwäldern und den hohen Berggipfeln wartet die Region im Herbst mit einem einmaligen Farbenspiel auf. Wenn die Tage kürzer werden, öffnen außerdem viele Gasthöfe für kurze Zeit ihre Tür, um saisonale Südtiroler Spezialitäten anzubieten.
1. Törggelen – die traditionelle Herbstwanderung
In Südtirol hat die Herbstwanderung eine lange Tradition. Die Einheimischen sprechen hierbei vom „Törggelen“. Sie betrachten die Zeit des Übergangs vom Spätsommer zum Herbst als fünfte Jahreszeit, die mit dem Ende der Traubenernte beginnt, wenn die Blätter der Weinreben sich gelb verfärben. Jedes Jahr wieder begeben sich die Einwohner rund um Meran und Bozen dann auf eine Herbstwanderung durch die Alpen, um die Farbenpracht der Natur zu genießen. Neben den Weinbergen erstrahlen auch die Laub- und Mischwälder in leuchtendem Rot und Gelb.
Ein weiterer Grund für die Herbstwanderung sind die Burschen- und Hofschänken. In den althergebrachten Bauernstuben servieren die Winzer der Region in traditionellen Bauernschurzen nur von Anfang Oktober bis Ende November Südtiroler Spezialitäten, vor allem aber den „Siaßer“, also den leichten, neuen Wein des Jahres.
Auch was sonst geerntet wurde, ist nun eingefahren und kommt frisch zubereitet auf den Tisch. Lassen Sie sich verwöhnen und genießen Sie auf Ihrer Herbstwanderung durch die Alpen die viele frischen regionalen Leckerbissen.
Dabei darf natürlich ein Glas einheimischen Weines nicht fehlen. Ganz ursprünglich ging das Törggelen nämlich aus dem Brauch hervor, nach der Weinlese den ersten jungen Wein des Jahres zu verkosten aber natürlich bieten sich auch alle anderen hochwertigen Weine der Alpenregion, wie der Hexenbichler Vernatsch an, um nach einer Wanderung den Tag zu krönen.
2. Stärkung mit Südtiroler Spezialitäten
In den Wirtshäusern von Meran, Bozen und den kleineren Städtchen werden Sie die ganze Palette Südtiroler und auch Tiroler Spezialitäten antreffen. Dazu gehören frische Krapfen ebenso wie gebratene Kastanien. Passend zur Jahreszeit kommen freilich jede Menge Pilzgerichte auf den Tisch. Ein jede Hausfrau in Südtirol dabei ihr eigenes Rezept für Steinpilznudeln. Daran erkennt man wohl, dass man sich in Norditalien aufhält. Soße benötigen Sie für diese Pasta allerdings keine – die Steinpilznudeln sind derart aromatisch, dass Butter und geriebener Käse völlig ausreichen. Wenn Ihnen dieses Gericht zusagt, können Sie sich von alpenweit jederzeit getrockneter Steinpilznudeln vom Eggerhof in Aldein nach Hause liefern lassen. Am besten bestellen Sie dazu gleich noch den passenden Alpenkäse.
Weitere Delikatessen, die Ihnen auf einer Herbstwanderung in Norditalien begegnen werden, sind die traditionellen Schlutzkrapfen. Dazu mundet ein frischer Traubenmost oder „Siaßer“, wie er hier in Norditalien genannt wird. In jeder Bauernstube werden Sie auf Gerichte mit Polenta stoßen. Der nahrhafte Maisgrieß hat eine lange Tradition in Südtirol und wird heute noch in der Region produziert. Genießen Sie die Polenta als cremigen Grieß mit geschmolzenem Käse zur Vorspeise oder scharf angebraten als Schnitte zur Hauswurst. Wer sich auskennt, kann einige Spezialitäten selbst auf seiner Herbstwanderung sammeln und später Zuhause zubereiten. So ist es zum Beispiel die ideale Jahreszeit für Pilze. Mithilfe eines stilechten Pilzmessers ist der Korb schnell gefüllt. Auch die Kastanien liegen in Norditalien quasi auf der Straße herum. Mit einem Kastanienmesser und der richtigen Maronipfanne zaubern Sie sich im Handumdrehen eine stärkende Mahlzeit nach einem langen Tag in den Bergen.
3. Inspirationen und Tipps
Schnappen Sie sich Ihren Rucksack, packen die Jause, ein Taschenmesser und etwas zu trinken ein und freuen Sie sich auf Ihre Herbstwanderung in den Alpen. Mit stabilem Schuhwerk und einem warmen Janker sind Sie für die Routenvorschläge von alpenweit auf jeden Fall angemessen ausgestattet.
Partschinser Kastanienweg
Ausgangspunkt dieser Mini-Herbstwanderung ist der Kirchplatz in Partschins. Das Örtchen liegt nur einen Steinwurf nordöstlich von Meran und hat allerlei Gastronomie zu bieten. Der Weg schlängelt sich oberhalb des Ortes an zahlreichen Kastanien vorbei, ehe er wieder zum Kirchplatz zurückkehrt. Da der Weg gut ausgebaut ist, taugt er auch für Kinderwagen. Es ist also die ideale Herbstwanderung in den Alpen für Familien mit kleinen Kindern.
Weinbergweg bei Brixen
Brixen erreichen Sie am einfachsten von Bozen aus über die Brennerautobahn gen Norden. Beginnen Sie diese malerische Herbstwanderung an der Adlerbrücke. Da es sich um einen Rundweg durch die Weinberge oberhalb des Städtchens handelt, werden Sie am Ende auch wieder hier ankommen. Obwohl die Strecke nicht allzu lang ist, können Sie sie dank der vielen Sehenswürdigkeiten unterwegs locker zu einer Tageswanderung ausdehnen. Planen Sie außerdem genug Zeit für eine zünftige Einkehr mit Weinverkostung, Steinpilznudeln, hausgemachter Suppe und einer verführerischen Auswahl an (Süd-) Tiroler Spezialitäten ein!
Traminer Höhenweg
Die gut 13 Kilometer lange Strecke bringt Sie durch die farbenfrohen Mischwälder über den Dächern von Tramin. Als Pilzkenner nehmen Sie am besten einen Korb mit und planen zwei bis drei Stunden zusätzlich für das Sammeln der Pilze entlang des Weges ein. Der höchste Punkt liegt übrigens auf 960 Metern über dem Meeresspiegel. Zum Startpunkt in Tramin gelangen Sie von Bozen aus über die Weinstraße.
4. Mit alpenweit perfekt ausgestattet für die Herbstwanderung in den Alpen
Der Unterschied zwischen Wanderungen im Flachland und solchen in den Alpen ist neben den Höhenmetern in erster Linie das Wetter. In den Bergen können innerhalb von Minuten Wolken aufziehen und einen sonnig-milden Tag in feucht-kühles Schneetreiben verwandeln. Außerdem führt Sie eine Herbstwanderung in den Alpen oftmals weiter weg von bewohnten Gebieten, als Sie dies von Wanderungen durch ebene Gegenden oder auch Mittelgebirge kennen. Darum sollten Sie großen Wert auf eine zuverlässige Ausrüstung legen. Warme Kleidung und vielseitiges Werkzeug, das Ihnen in allen unvorhersehbaren Situationen weiterhilft, gehören zur Standardausrüstung. Werfen wir doch einen kurzen Blick auf die Dinge, die Bergführer in den Alpen schon immer nutzten und auf Touren bei sich trugen:
- Janker: Die Strickjacke aus reiner Schurwolle gilt als eine der Tiroler Spezialitäten. Da der Stoff gewalkt wird, ist er besonders dicht und isoliert hervorragend. Das natürliche Fett der Schafwolle hält sogar einem kurzen Regenschauer stand. Bei alpenweit finden Sie moderne Ausführungen für Mann und Frau. Natürlich zieren heute wie früher Knöpfe aus reinem Hirschhorn den funktionalen Janker.
- Rucksack: Auch wenn ein Hauptziel vom Törggelen die Einkehr in eine Gaststube ist, darf ein gut bestückter Rucksack keinesfalls fehlen. Neben einer kleinen Jause haben hier Getränke, Klamotten, Fernglas und Handy ihren Platz. Noch heute nutzen Wanderer in den Alpen gerne den guten alten Baumwollrucksack im Luis Trenker-Stil. Aus dem traditionell österreichischen Stoff Schladminger Loden gefertigt hält dieser Rucksack schlechtem Wetter und allerlei Strapazen stand. Die Riemen aus gegerbtem Leder machen den Vintage-Look perfekt, haben zudem aber auch eine lange Lebenserwartung.
- Taschenmesser: Nicht umsonst gilt ein Bergvolk als Meister der Taschenmesser! Victorinox aus der Schweiz weiß, warum gute Qualität bei einem so vielseitigen Werkzeug essenziell ist. Wenn Sie sich auf einer Herbstwanderung hoch oben in den Bergen auf seine Dienste verlassen müssen, möchten Sie keine bösen Überraschungen erleben. Übrigens liegt auch der Ursprung des französischen Traditionsunternehmens Opinel in einem kleinen Alpendorf.
Bildquellen:
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Tramin, Südtirol: Von qwesy qwesy, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56821658
Partschinser Wasserfall: © Eberhard – stock.adobe.com
Kloster Neustift, Brixen: © Cornelia Pithart – stock.adobe.com
Südtiroler Weinstraße, Tramin : © Buesi – stock.adobe.com
