« Von der Sehnsucht nach den Bergen und kulinarischen Gipfeln »
Trekking am Klettersteig, entspannter Spaziergang zur Alb, atemberaubende Besteigung eines Gipfels oder geführte Skitouren in Südtirol: Wenn Outdoor-Aktivitäten ganzheitlich genossen werden, spricht man vom Genusswandern. Eine zentrale Rolle spielt dabei die authentische Verpflegung, die auch zu Hause alle Sinne verwöhnt. Dort verführt sie über den Gaumen zur Fantasiereise – nach Meran, in die Dolomiten oder ins Allgäu.
Wanderreisen für genussverliebte Anfänger – zum Beispiel durch das Salzkammergut mit Jause
Wer die Augen schließt, sich einen pittoresken Heimatfilm mit Bergromantik vorstellt und das altbackene Drehbuch ausblendet, landet direkt im Salzkammergut. Es ist nicht übertrieben, zu behaupten: Wenn man die Region am nördlichen Rand der Alpen nicht kennt, hat man Österreich nicht gesehen. Sie ist geschaffen fürs Genusswandern, wenn die Fitness oder die Lust gegen stramme Bergtouren am Klettersteig spricht.
Verträumte Gewässer wie der Hallstätter See geben nicht nur den Ton an, sondern lassen auch erahnen: Für Genusswanderungen, bei denen man sich an der Alpenkulisse erfreut, muss man hier nicht hoch hinaus. Falls doch, hat der moderne Tourismus eine relaxte Lösung parat: Warum sollte man nicht mit der Seilbahn den Hausberg von Bad Ischgl bezwingen, um dann beim gemütlichen Abstieg den Blick auf den Wolfgangsee zu genießen?
Bei den Touren durch die Berge stolpert man automatisch über urige Almhütten und Gasthöfe. Wer sich hier keine Jause mit Kümmelbraten, regionalem Käse und einer ordentlichen Portion Kren gönnt, entlarvt sich beim Genusswandern sofort als Anfänger. Wenn man abends an den Ufern der malerischen Seen pausiert, stehen die Spezialitäten des Salzkammerguts im Rampenlicht: Die Landschaft spricht für ein Tête-à-Tête mit gesottenem Fisch und die Sehnsucht nach deftigen Klassikern für Gmundner Krautknödel in kräftig gewürzter, klarer Brühe.
Geführte Skitouren – durch Südtirols Winterlandschaft und zur Merende
Genusswandern im verschneiten Winter – geht das? Unbedingt! Die unvergesslich schöne Antwort darauf sind geführte Skitouren, die für Einsteiger und Fortgeschrittene in Südtirol angeboten werden. Genau genommen handelt es sich um Wanderreisen durch den Schnee, bei denen man die Tourenskier zum langsamen Gehen und für schwungvolle Abfahrten einsetzt. Dieses sportliche Kontrastprogramm ist der Clou beim winterlichen Genusswandern.
Langkofel, Geisler, Drei Zinnen oder Seiser Alm: Die Highlights der Dolomiten kommen umso besser zur Geltung, wenn der anstrengende Aufstieg das Tempo drosselt und zwischendurch zur bewundernden Verschnaufpause zwingt. Es folgen der vergnügliche Einkehrschwung und als Belohnung kulinarische Gipfel auf der Hütte. Die Spezialitäten in Südtirol sind das einfach köstliche Synonym für Feinkost. Kalt geräucherte Kaminwurzen, würziger Almkäse, duftende Vinschgerl und ein tiefroter Lagrein aus dem Meran – mehr als eine urtypische Merende braucht es bei der Verpflegung nicht, um noch monatelang von den Genusswanderungen in den Dolomiten zu schwärmen.
Genusswandern im Allgäu – ohne Stress und Gepäck, aber garantiert mit Brotzeit
Der erste Gedanke gilt dem wundervollen Blick auf die Berge, der zweite dem Gepäck: Wenn es am Rücken zerrt, relativiert sich die Freude an den Genusswanderungen schnell. Mut zum Minimalismus lautet deshalb die Devise für mehrtägige Hüttentouren, bei denen man alles dabei hat. Ansonsten bietet der moderne Tourismus zwei gelungene Alternativen: Die Genießer buchen sich in ein idyllisches Berghotel ein und unternimmt von dort aus täglich geführte Touren. Wer lieber von Alb zu Alb wandern möchte, erhält vielerorts Support: Während die Urlauber beim Genusswandern relaxen, beamt eine gute Fee die Reisetasche zur nächsten Unterkunft.
Alle Varianten sind direkt vor der Haustür möglich – und zwar im bayerischen Allgäu. Hier rauscht ein Wildbach tosend zu Tal, dort erheben sich imposante Felswände, die im Winter vereist sind: Atemberaubend sind zum Beispiel die Eindrücke bei Touren durch die Breitachklamm, die auch Anfänger leichter meistern als gedacht. Denn dabei steht keine waghalsige Besteigung auf dem Programm, während die etwas kniffligeren Passagen gut gesichert sind.
Die Mutproben übernimmt die Natur mit ihren steilen Schluchten und einzigartigen Felsformationen, um die Sinne unvergesslich zu verwöhnen. So sollte es beim Genusswandern sein! Nach rund zwei Stunden ist das sportliche Tagesprogramm absolviert und man kann die Impressionen Revue passieren lassen – bei einer zünftigen Vesper oder einem Abstecher in die Alpensauna des Berghotels im Kleinwalsertal.
Kulinarischer Ausflug in die Alpen – Vesper mit zünftiger Feinkost für Genießer
Bewegung an der frischen Luft, atemberaubende Panoramen und vorzügliche Alpenspezialitäten: Das Konzept vom Genusswandern überzeugt und ist für den nächsten Urlaub vorgemerkt. Der ist allerdings noch nicht in Sicht, obwohl man den ganzheitlichen Seelenbalsam dringend benötigen würde. Kein Problem: Es lassen sich zwar keine Berge versetzen, aber kulinarische Gipfel – beispielsweise bei einer Brotzeit. Der gereifte Almkäse weckt Assoziationen mit saftigen Allgäuer Wiesen. Ein Häppchen vom Bauernspeck genügt, um sich in die Dolomiten versetzt zu fühlen. So fabelhaft wie das Ultner Brot passt dazu der Meraner Lagrein im Rotweinglas. Damit die Erinnerungen an die Sommerferien in Österreich nicht zu kurz kommen, setzt der Likör aus sonnengereiften Marillen dem Schlemmerprogramm die Krone auf.
Bei der Feinkost-Offensive haben die Gedanken keine Wahl: Sie wandern geradewegs in die Alpen, um im Geiste wundervolle Touren durch die unberührte Natur zu unternehmen. So lässt es sich verschmerzen, dass für die echten Genusswanderungen der Urlaubsantrag noch nicht bewilligt ist.
Bildquellen:
Traunsee Gmundnerberg: Von acediscovery – Eigenes Werk, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=117386097
Vesper vor Alpenkulisse: © Adi Seres – stock.adobe.com
Frau auf Skiwanderung: © alexanderuhrin – stock.adobe.com