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Frühling in den Alpen

Frühling in den Alpen

« Im Frühjahr zu Berge »

Erfahrene Bergsteiger machen auch im Winter nicht davor halt, noch die schwierigsten Gipfel zu besteigen. Für den einfachen Bergwanderer ist während der Wintermonate jedoch Pause angesagt. Umso freudiger ist es, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings hervorkommen und sich die Alm wieder in ein herrliches Blütenmeer verwandelt. Doch auch im Frühjahr kann man noch nicht überall unbeschwert umherwandern – zumindest nicht ohne professionelle Ausrüstung und fortgeschrittene alpine Erfahrung. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie den Frühling in den Alpen verbringen können.

Frühlingsanfang: Endlich wieder wandern in den Bergen

Der Lenz ist da und weckt die Lebensgeister im Menschen und in der Natur. Unweit der Gipfel tummeln sich zum Saisonabschluss die letzten Skifahrer auf der Piste, während die sattgrünen Almen Ausgangspunkt für Wandertouren im Frühling sind. Doch wer ab März oder April in der Alpenregion wandern möchte, ist auch ohne Ski auf gute Ausrüstung angewiesen.

Wenn der Winter vorbei ist, locken die Alpen wieder mit idyllischer Landschaft

Den Frühling in den Alpen sicher genießen: gut vorbereitet auf die erste Wanderung

Sobald sich die Schneedecke zurückzieht und die ersten Frühlingsboten auf der Alm sprießen, wächst auch wieder die Wanderlust. Doch das Alpenwetter ist im Frühling oft unbeständig, denn auch hier macht der April was er will. Mit der richtigen Wanderbekleidung genießen Sie die duftenden, farbenfrohen Frühlingswiesen ohne Kompromisse. Bei Temperaturen von teils über 20° C können Sie die Softshelljacke getrost zu Hause lassen. Eine Regenjacke sollten Sie jedoch im Gepäck haben. Bedenken Sie dabei, dass die wasserabweisende Schutzschicht über die Wintermonate häufig ihre Wirkung verliert. Mit speziellem Textilpflegespray imprägnieren Sie Ihre Outdoorjacke vor der nächsten Bergtour. Damit auch die Füße bei einem plötzlichen Schauer trocken bleiben, sollten Sie auch die Imprägnierung Ihrer Wanderschuhe vor dem Ausflug in die Berge auffrischen.

Kleidung und Ausrüstung sollten mit Bedacht gewählt werden; gute Qualität zahlt sich aus in den Bergen

Wenn der Regen Sie nicht überraschen sollte, tut es die Sonne im Frühjahr ganz gewiss. Bereits zum Frühlingsanfang geht von der Sonne in den Bergen eine starke UV-Strahlung aus. Denken Sie daher bei Wandertouren an ausreichenden Sonnenschutz wie Mütze und Sonnenbrille. Welches Wanderzubehör Sie ansonsten in den Rucksack packen, hängt vor allem von der Länge und dem Schwierigkeitsgrad ihrer Bergtour ab. Planen Sie die Route vorab genau. So wissen Sie, wie viel Wegzehrung Sie benötigen, ob Sie spezielles Schuhwerk mitnehmen müssen oder sonst noch etwas brauchen. Eine Trinkflasche gehört auf jeden Fall in den Rucksack. Wer vorhat, in einer Hütte zu nächtigen, kann seine eigenen Hausschuhe mitführen.

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Wenn es etwas länger wird

Bei mehrtägigen Wandertouren durch den Frühling in den Alpen ist ein GPS-Gerät ein willkommener Begleiter. Moderne Geräte verfügen einen integrierten Kompass, Messenger- und Tracking-Funktion sowie eine Notruftaste. Selbst auf entlegenen Routen ohne Funkabdeckung können Sie so im Fall der Fälle Hilfe holen. Grundsätzlich gilt jedoch zu Beginn der Wandersaison in den Bergen: Lassen Sie es langsam angehen! Wer im Winter nicht für Wandertouren trainiert hat, startet am besten mit kürzeren Strecken, die locker an einem Tag zu bewältigen sind.

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Achtung: Schneefelder!

Ganz schneefrei ist der Frühling in den Bergen nicht. Beachten Sie, dass gerade im Frühjahr noch viele Schneefelder liegen. Besonders gefährlich ist gefrorener Altschnee, der sehr hohe Rutschgefahren birgt. Gratwanderungen und andere Touren, bei denen es schmale Passagen entlang geht, die noch stark vereist sind, sollten Sie am besten meiden. Informieren Sie sich diesbezüglich bei touristischen Informationsstellen über die aktuelle Lage. Zur Sicherheit können Sie zusätzlich Grödeln mitführen, falls Sie doch von einer breiten Schneefläche überrascht werden. Insgesamt gilt jedoch: keine Risiken eingehen! Gefährliche Passagen meiden!

Im Frühling ist Schnee in den Bergen nicht außergewöhnlich - darauf sollte man vorbereitet sein

Im Frühling in die Berge: 3 Wanderrouten in den Alpen

Viele Mehrtagestouren sind wegen Altschneefeldern erst im Sommer passierbar. Dies liegt mitunter auch daran, dass etwaige Sicherungen beschädigt wurden und manche Abschnitte erst wiederhergerichtet werden müssen. Am ehesten bieten sich für einfache Bergwanderer und alpine Anfänger einzelne Tagestouren an, um den Frühling in den Alpen zu genießen.

Naturlehrpfad Zauberwald in Bayern

Der Naturlehrpfad Zauberwald lockt bereits im Frühjahr Naturliebhaber in die wildromantische Idylle des verzauberten Waldes im Bergsteigerdorf Ramsau. Die Wanderroute in den Berchtesgadener Alpen bietet alles, was das Wanderherz begehrt: Wald, Wasser, Ruhe und – als Bonus – jede Menge Information. Die Route ist gesäumt mit Info-Tafeln, die über die Flora und die Entstehung des Zauberwaldes Auskunft geben. Die Einkehr in eins der urigen Wirtshäuser am Wegrand bildet den krönenden Abschluss dieser Wanderung. Die Route beginnt am Parkplatz Seeklause am Hintersee, von wo Sie zur Ramsauer Ache wandern. Dort haben Sie die Wahl: Gehen Sie über die Brücke und weiter links am Ufer des Hintersees entlang oder wandern Sie nach rechts direkt in den Zauberwald hinein. Sie finden an beiden Enden des Wanderwegs vorzügliche Einkehrmöglichkeiten.

Der wunderschöne Hintersee im Berchtesgadener Land

Linker Hand können Sie im Gasthaus Seeklause speisen oder, noch an der Antonikapelle vorbei, bis zum Gasthof Alpenhof oder Wörndlhof spazieren. Entscheiden Sie sich hingegen für die rechte Abzweigung, erreichen Sie nach dem Überqueren einer weiteren Brücke, vorbei an der Antenbichlmühle, das Wirtshaus im Zauberwald. Die Wanderung auf dem Naturlehrpfad Zauberwald können Sie mit leichtem Gepäck bereits im Frühling unternehmen.

  • Höchster Punkt: 806 m
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: ca. 2 h
  • bester Zeitpunkt: März bis Oktober

Kräuterwanderung und Blumenwiesen in Vorarlberg

Sobald der letzte Schnee geschmolzen ist, bietet diese Bergtour in den Alpen, die auch für Ausflüge mit Kindern geeignet ist, Ausblicke auf die Vandanser Steinwand mit dem Berg Zimba sowie auf das Rätikon mit den Drei Türmen. Unweit der Stadt Bludenz führt der Pfad mit geringem Anstieg in die Berge, um ein Panorama über das Montafon zu eröffnen.

Der Startpunkt befindet sich an der Barockkirche in Bartholomäberg, wo Sie auch Ihr Auto abstellen können. Vom Zentrum geht es vorbei am Hotel Berger Hof auf dem asphaltierten Luttweg, der Richtung Nordwesten in einen Schotterweg übergeht, durch den Wald und schließlich zur denkmalgeschützten Kapelle von Valleu. Folgen Sie einfach der Beschilderung. An der Kapelle angekommen haben Sie Gelegenheit, eine Pause mit Brotzeit einzulegen und die Blütenpracht der bunten Almwiesen zu genießen.

Barockkirche in Bartholomäberg - die älteste Kirche des Montafons in Voralberg

Zurück geht es auf demselben Weg bis zur Abzweigung Graves. Dort folgen Sie der Beschilderung bis nach Marentes. Vorbei an malerischer Landschaft geht es dann bis zur Parzelle Lutt und auf dem befestigten Weg vom Anfang retour nach Bartholomäberg.

  • Höchster Punkt: 1.220 m
  • Länge: 7,1 km
  • Dauer: ca. 2,5 h
  • bester Zeitpunkt: Mai bis September

Schludernser Bergwaal und Leitenwaal in Südtirol

Eine weitere Bergroute, die auch im Frühling begehbar ist, führt durch die urige Kulisse der Wälder im Südtiroler Ort Schluderns. Einziger Nachteil auf dieser vergleichsweise einfachen Wanderroute: Es gibt keine Einkehrmöglichkeit auf dem Weg, aber ein spannendes Kulturhighlight zum Abschluss der Tour. Archäologische Funde aus der Bronze- und Römerzeit werden im Vintschger Museum gezeigt. Sie geben einen Einblick in das Leben der Region vor Jahrtausenden von Jahren.

Blick auf den Ort Schluderns in den italienischen Alpen (Südtirol)

Das Vintschger Museum ist zugleich Start- und Endpunkt dieser Wandertour. Der Weg führt über den Kalvarienberg Richtung Ganglegg. Der daran anschließende Leitenwaal entführt sie in bemooste Lärchenwälder und bahnt Ihnen den Weg über den Saldurbach. Über den Bergwaal gelangen Sie vorbei an schroffen Felswänden und hohlen Baumstämmen – den sogenannten Holzkandl – zurück nach Schluderns.

  • Höchster Punkt: 1.222 m
  • Länge: 7,3 km
  • Dauer: ca. 2 h
  • bester Zeitpunkt: März bis Oktober

Weitere Ziele für Wandertouren im Frühling in den Alpen

Eine Frühlingswanderung in Südtirol unternehmen Sie im Meraner Land am besten zwischen März und April, wenn dort die Apfelblüte in vollem Gange ist. Gelb soweit das Auge reicht, finden Sie im Frühjahr in den Kitzbüheler Alpen, wenn die Schlüsselblumen die Almen überziehen. Ausflüge im zeitigen Frühjahr lohnen sich außerdem in den Tuxer Alpen in Tirol. Ab März können Sie hier das Frühlingserwachen der Landschaft miterleben, wenn die Krokusse die Almen mit bunten Farbtupfern versehen.

Auf 1.946 m befindet sich mit dem Patscherkofelhaus eine urige Schutzhütte, die das ganze Jahr geöffnet hat. Wer nicht den gesamten Weg wandern möchte, erreicht die Berghütte von Innsbruck aus mit der Patscherkofelbahn. Das Meißner Haus hat im Frühling bis Ostern und dann ab Pfingsten wieder seine Pforten geöffnet.


Bildquellen:
Schuhe mit Schnee und Grödeln: © losonsky – stock.adobe.com
Hintersee, Bayern: © JFL Photography – stock.adobe.com
Barockkirche in Bartholomäberg: © andhall – stock.adobe.com
Schluderns, Südtirol: © Frank Krautschick – stock.adobe.com