« Warum uns klare Wasser in luftigen Höhen bei jeder Wanderung begeistern »
Den Alltag hinter sich lassen und mit allen Sinnen in die Naturwelt der Alpen eintauchen. Wo geht das besser als an den kristallklaren bis smaragdgrünen Bergseen? Begleiten Sie uns zu malerischen Ufern, um der Faszination Bergsee auf den Grund zu gehen.
Wandern zum Quell der Ruhe
Schritt für Schritt fällt auf einer Wandertour in den Bergen der Alltagsstress von uns ab. Angekommen am Bergsee, wenn wir unsere Füße in klares Wasser tauchen oder einfach nur den Blick über die spiegelglatte Wasseroberfläche gleiten lassen, wirkt jede Hektik wie weggespült. Außer frischer Bergluft und dem Farbenspiel der Blätter wirken Naturgeräusche wohltuend auf uns ein: Gar nicht so weit vom Ufer, gut versteckt in einer Baumkrone, zwitschert ein Bergpieper munter vor sich hin.
Sein heller Gesang legt sich als natürliche Melodie über das sachte Blätterrauschen und das Plätschern eines Baches, das aus der Ferne an unser Ohr dringt. Es sind Klänge, die uns entspannen und zugleich aufleben lassen. Für das fröhliche Naturkonzert müssen Sie kein Ticket lösen – die Wanderschuhe schnüren, das genügt. Tatsächlich sind Bergseen für viele Menschen ein Quell der Ruhe und echte Kraftorte. An heißen Sommertagen bietet der Sprung ins kühle Bergnass eine willkommene Abkühlung. Unsere Handtücher oder Badetücher aus den Bergen helfen beim Trocknen! Hier sind acht Naturschauplätze zur Faszination Bergsee für die Sie sicher gerne den Rucksack packen.
1. Achensee: Panoramawandern
Der größte See Tirols ist zugleich auch einer der schönsten. Mystisch dunkelblau schimmert der 130 Meter tiefe Achensee in der Sommersonne. Oberhalb von Pertisau, auf dem Bärenkopf stehend, liegt der See geradezu fjordartig zwischen den Berghängen des Karwendel- und Rofangebirges. Für diesen Ausblick lohnt es sich, ein wenig Platz im Wanderrucksack für die Kamera zu reservieren. Puristen genießen die Aussicht auf den „Tiroler Fjord“ hingegen nicht durch die Linse, sondern ungefiltert.
Weitere Postkartenansichten auf den Bergsee erhält man von der Rofan-Seilbahn aus. Mit der Seilbahn spart man sich auch den ein oder anderen Höhenmeter. Von der Erfurter Hütte geht es dann entlang des legendären Adlerweges weiter bis zur Rofanspitze auf 2.259 Metern Höhe. Kleinere Bergseen säumen den Weg.
Eine andere mittelschwere Wanderung beginnt in Achenkirch, am Nordufer des Bergsees und führt entlang des Westufers bis nach Pertisau. Mit einem steten Auf und Ab gewinnt man auf dieser Route, die sich auch für Genusswanderer anbietet, an Höhe. Das Wandern auf dem schmalen Steig, über Geröllfelder und kleine Wasserfälle erfordert Konzentration. Diese wird aber spätestens in der Gaisalm mit köstlichen Schmankerln belohnt. Schon vorher lohnt es sich, hier und da innezuhalten, um Segelboote und Fahrgastschiffe auf dem Wasser zu beobachten. Wer nicht gerade zum Wandern an den Achensee kommt, nutzt das Gewässer selbst zum Schwimmen, Surfen oder Stand-up-Paddeln. Am Bergseeufer breiten Sie die Picknickdecke aus und genießen Südtiroler Feinkost mit Panorama.
2. Drachensee und Seebensee: Schlemmerwandern
Der Weg zum Tiroler Drachensee führt unweigerlich über den nahegelegenen Seebensee. Mit der Ehrwalder Almbahn lässt sich die Wandertour um einige hundert Höhenmeter verkürzen. Wer möchte, beginnt den Wandertag im Gasthof Ehrwalder Alm mit einer kleinen Stärkung, um von dort weiter zur Seebenalm zu wandern oder zu radeln. Für Radfahrer ist dann aber an der Hütte Schluss. Vom Gasthaus geht es nur zu Fuß zum Seebensee und weiter bis zum Drachensee.
Als Motivation winkt eine weitere Einkehrmöglichkeit zwischen den beiden Seen. Die Coburger Hütte verwöhnt alle, die es bis hierher geschafft haben, gerne mit süßem Kaiserschmarren oder einer herzhaften Brettljause. Nachdem zumindest der Körper nun gesättigt ist, gibt es noch Futter für die Seele: Kann man sich am türkisgrünen Bergsee eigentlich sattsehen?
3. Essersee: Rundwandern
Eine Runde wandern, das geht im österreichischen Bundesland Salzburg auf gut 2.000 Meter Höhe, in etwa 5 Stunden. Der Startpunkt für diese schöne Rundwandertour durchs Hochgebirge ist der Parkplatz Riedingtal am Schlierersee. Von dort geht es hinauf Richtung Essersee. Einmal angekommen, bieten sich ein Fußbad im Bergsee sowie eine Erfrischung aus einer praktischen Trinkflasche an.
Der Essersee ist trotz der Höhenlage mit nur 1,5 Metern Wassertiefe vergleichsweise warm. Nach der kurzen Abkühlung kommt die Einkehr. Freuen Sie sich auf echte Hausmannskost in der Franz-Fischer-Hütte und einen tollen Ausblick auf den azurblauen Zaunersee. Gut gestärkt geht es, dem Hinteren Riedingbach folgend, bis zur Hubertuskapelle am Westufer des Schlierersees. Entweder Sie halten hier kurz inne oder Sie legen noch eine kurze Pause am Südufer des Bergsees ein, um sich ein letztes Mal von der Faszination Bergsee begeistern zu lassen, bevor es zurück zum Parkplatz geht.
4. Gleinkersee: Badwandern
Für alle, die sich nach mehr als einem kurzen kneippartigen Fußbad sehnen, ist der Gleinkersee das richtige Wanderziel. Im, am und auf dem Wasser kommen Sportbegeisterte hier voll auf ihre Kosten. Im Nordosten beginnt der Freizeitspaß im Hochseilgarten. Andere Kletterfans haben ihre eigenen Karabiner dabei, um im Toten Gebirge in die Wand zu steigen. Die beste Zeit zum Wandern und Klettern ist im Frühjahr oder Herbst.
Der auf 804 Meter Höhe gelegene Bergsee ist von den oberösterreichischen Kalkalpen umgeben und gehört mit seinem smaragdgrünen Wasser in Trinkwasserqualität zweifelsohne in die Kategorie „Faszination Bergsee“. In der warmen Jahreszeit gilt der Alpensee mit einer Wassertemperatur von bis 25 °C als einer der beliebtesten Badeseen, der gerne auch mit dem SUP-Board oder Tretboot erkundet wird. Unter Angelfreunden hat sich der Gleinkersee als Paradies zum Fliegenfischen einen Namen gemacht.
5. Lünersee: Energiewandern
Der türkisblaue Lünersee im österreichischen Vorarlberg ist gleich in zweierlei Hinsicht ein echter Kraftort. Der künstliche Stausee speist nämlich ein Pumpspeicherkraftwerk, das lange Zeit weltweit als das leistungsstärkste seiner Art galt. Baden darf man in diesem Bergsee deshalb zwar nicht, aber zum Wandern, Klettern und Angeln gibt es hier optimale Bedingungen. Am einfachsten und schnellsten gelangen Sie mit der Lünerseebahn zum auf 1.970 Meter Höhe gelegenen Alpensee. Von der Bergstation startet auch der gemütliche Rundwanderweg. Für eine Stärkung bieten sich die Douglass-Hütte neben der Seilbahnstation oder die Alpe Lünersee am gegenüberliegenden Ufer an. Ein Stück vom See entfernt liegt außerdem die Totalphütte auf 2.385 Meter Höhe.
6. Pragser Wildsee: Sagenwandern
Einfach sagenhaft! Eingebettet zwischen sattgrünen Bergwald und schroffe Felsen ist der Pragser Wildsee ein echtes Naturjuwel. Im Sommer glänzt das klare Wasser in allen Farbnuancen von Grün bis Blau. Nicht umsonst gilt der Südtiroler Bergsee als Perle der Dolomitenseen. Der Sage nach gibt es hier jedoch noch einen weiteren Grund für die Faszination Bergsee. So erzählt man sich, dass unterhalb des Seekofels, am Südende des Sees, sich einst das Tor zur Unterwelt öffnete. Nur mit dem Boot hätte man in das unterirdische Reich der Fanes gelangen können.
Ganz in der Nähe befindet sich übrigens die Manufaktur Alpe Pragas. Stefan Gruber, der Gründer, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in einer Höhe von über 1.000 Metern nachhaltig und ressourcenschonend hochwertigste Zutaten für seine Feinkost wie Marmeladen, Chutneys und Mostarde zu produzieren.
Tatsächlich liegt der See friedlich und wildromantisch da. Von der Promenade lädt der Rundwanderweg zunächst zum Spazieren ein. Nach ein paar hundert Metern, hinter dem Picknickplatz, verengt sich aber der Pfad und hebt zu einem Anstieg an. Die zurückgelegten Höhenmeter, dicht vorbei an der Felswand, eröffnen schließlich ein tolles Panorama über den See, bevor die Wanderroute wieder auf Seehöhe, hinunter zum Strand, führt. Baden wäre dort übrigens erlaubt, aber nur hartgesottene Wasserratten wagen den Sprung ins wahrlich kühle Nass.
Ganzjährige Verwöhnprogramme mit dem Flair eines Bergsees genießen Sie zwischen den Ausflügen mit der Tiroler Reine Seife Gletschermilch oder mit alpiner Vitalis Dr. Joseph Körperpflege, beispielsweise nach einer Wanderung mit dem Pflege-Gel für die Beine.
7. Spitzingsee: Entspannungswandern
Für entspannte Touren, und das das ganze Jahr über, ist der Spitzingsee im Süden Bayerns genau die richtige Anlaufstelle. Der See südlich des Schliersees ist gut an das Verkehrsnetz angebunden. Vor Ort finden Sie mehrere Parkplätze, von denen Sie direkt zur Rundwanderung aufbrechen können. Die gepflegten und überwiegend befestigten Wege bieten sich auch für Familienausflüge mit Kinderwagen an. Unterwegs laden Cafés und Gaststätten zu einem genüsslichen Zwischenstopp ein.
Tipp: Entdecken Sie den Spitzingsee im Wandel der Jahreszeiten: Flanieren Sie im Sommer das Ufer entlang, genießen Sie das prächtige Farbenspiel der Bäume im Herbst und kehren Sie im Winter zum Schneeschuhwandern durch die weiße Wunderlandschaft zurück, bevor die erquickliche Bergwelt um den See im Frühjahr von Neuem aufblüht.
Bildquellen:
Beitragsbild Seealbsee, Oytal: © cityfoto24 – stock.adobe.com
Baden im Königssee Bayern: © Animaflora PicsStock – stock.adobe.com
Tretbootfahren auf dem Achensee in Österreich: © Henry Czauderna – stock.adobe.com
Seebensee, Ehrwald, Österreich: © Pascal // Spree – stock.adobe.com
Franz-Fischer-Hütte: Von Evelyn-Theresia Grießner – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18832738
Gleinkersee – Rossleithen – Österreich: © Ralph – stock.adobe.com
Wandern am Lünersee: © Bastian – stock.adobe.com
Pragser Wildsee: © Rüdiger Nold – stock.adobe.com
Bootsverleih Spitzinhsee: © Robert Styppa – stock.adobe.com