« Frühstücksgenuss aus der Schweiz »
Mit Milch oder Joghurt – wie wird das Original Bircher Müsli zubereitet? Was gehört neben Getreideflocken noch hinein und wer hat es eigentlich erfunden? Wir begeben uns auf die Spuren vom Bircher Müsli.
Bircher Müsli – wer hat’s erfunden? Ein Schweizer natürlich
Neben Brötchen, Marmelade und einem frisch gebrühten Kaffee gehören Zerealien heutzutage zur Grundausstattung der meisten Frühstücksbuffets. Doch nicht nur in Hotels – auch zuhause ist der Getreideflockenbrei eine beliebte Frühstücksspeise. Garniert mit frischen Früchten, Kernen oder Nüssen liefert das Rohkostgericht einen bunten Mix an Nährstoffen für einen guten Start in den Tag. Viele genießen ihren Frühstücksmix mit Milch, andere rühren Joghurt ein und Veganer setzen auf einen Pflanzendrink ihrer Wahl, Mandelmilch zum Beispiel. Die wohl bekannteste Müslispezialität ist das Bircher Müsli. Im Supermarkt gibt es den Zerealienmix fertig zu kaufen. Müslifans können das Gericht allerdings auch ganz einfach selbst zubereiten. Seinen Ursprung hat das Müsli in der Schweiz, wo es gemeinhin „Müesli“ geschrieben wird. Dabei handelt es sich um eine verniedlichte Form des schweizerdeutschen „Mues“ – also ein „kleines Mus“.
Seinen Namen hat das Bircher Müsli dem Schweizer Arzt und Ernährungsreformer Maximilian Oskar Bircher-Benner zu verdanken. Der Rohkosthaferbrei stand im Zentrum seines Ernährungsheilkonzepts. Der Mediziner selbst nannte seinen Getreidebrei „Apfeldiätspeise“ oder einfach nur kurz „d’Spys“. Während Müslis inzwischen vorwiegend zum Frühstück gegessen werden, gehörte die Apfeldiätspeise in seiner Heilanstalt zum Abendbrot. Die Zusammensetzung hat der Mediziner genau festgelegt.
Bircher Müsli Original – das gehört hinein
Und so lautet das Originalrezept für das Birchermüsli: In Wasser eingeweichte Haferflocken werden nach ein paar Stunden mit einem Spritzer Zitronensaft und Kondensmilch vermengt. Kurz vor dem Servieren reibt man einen Apfel frisch hinein. Zum Schluss werden geriebene Nüsse über die Rohkostspeise gestreut. Wer möchte, kann das Birchermüsli dem eigenen Geschmack und nach Saison anpassen. Statt eines geriebenen Apfels – oder zusätzlich dazu – können Sie Bananen, frische Beeren oder andere Früchte hinzugeben. Wer Nüsse nicht mag oder nicht verträgt, greift zu Lein- oder Chiasamen oder streut ein paar Rosinen über den Frühstücksbrei. Probieren Sie statt Hafer- doch einmal Dinkelflocken. Für den süßen Zahn können Sie etwas Honig, Ahornsirup oder Schokoblättchen unterrühren. Statt mit Kondensmilch kann die Müslispezialität auch mit Kuhmilch, Joghurt oder, als vegane Variante, mit Pflanzendrink zubereitet werden. Streng genommen handelt es sich nach diesen Abwandlungen jedoch nicht mehr um das Bircher Müsli Original. Mit der schönen Müslischale mit Schellenursli-Motiv, die ebenfalls aus der Schweiz kommt und handbemalt ist, schmeckt das Müsli gleich doppelt gut.
Der Pionier der Vollwertkost
Der Legende nach soll eine Bergwanderung den Schweizer Arzt zu seiner Apfeldiätspeise inspiriert haben. Eine Sennerin hat ihm offenbar ein Gericht gereicht, wie es bereits seit Jahrhunderten von Almhirten in den Schweizer Bergen gegessen wird: ein roher Getreidebrei, bestehend aus Haferflocken und gezuckerter Kondensmilch, garniert mit frischen Äpfeln und Nüssen. Um 1900 hat der Schweizer Arzt das Gericht in sein Sanatorium „Lebendige Kraft“ gebracht, wo es auch von den Patienten positiv angenommen worden ist, darunter bekannte Namen wie Hermann Hesse und Thomas Mann.
Der Schweizer lancierte einen speziellen Diätplan mit großem Rohkostanteil für gewisse chronische Krankheiten und erprobte die Ernährungstherapie auch an sich selbst, als er an Gelbsucht erkrankte. Zunächst bekamen die Patienten ausschließlich rohvegane Kost. Nach ein paar Wochen nahm der Mediziner wieder Milchprodukte und Eier in den Speiseplan auf, so dass am Ende eine lactovegetarische Vollwerternährung mit etwa 70-prozentigem Rohkostanteil stand.
Die Ernährungstherapie des Schweizers geriet spätestens Mitte des 20. Jahrhunderts in Kritik. Das lag unter anderem daran, dass Bircher-Benner behauptete, dass Rohkost auf Pflanzenbasis „biologisch wirksame Lichtquanten“ enthalte, welche die Vitalität steigern würden. Neben dem eigentlichen Nährstoffgehalt von Lebensmitteln sei die während der Reifung aufgenommene und gespeicherte Sonnenenergie wichtig für die gesundheitsfördernden Effekte von Obst und Gemüse.
Die Hypothese der „Lichtquanten“ konnte wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Der Genuss von überwiegend Rohkost kann außerdem zu Blähungen führen, da Nahrungsmittelbestandteile nur unvollständig verdaut werden. Einige Vitamine und Spurenelemente sowie deren Vorstufen werden außerdem besser aus gegarter Nahrung aufgenommen, Vitamin A bzw. Beta-Carotin zum Beispiel. Beim Kochen werden außerdem Fraßgifte, die sich unter anderem in der Schale von Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten befinden, weitestgehend unschädlich gemacht. Eine ebenfalls ballaststoffreiche Alternative zum rohen Getreidebrei ist der gekochte Haferbrei, auch als Porridge bekannt.
Schweizer Spezialität auf Frühstückstischen weltweit
In der Schweiz gehört Müsli (oder Müesli) neben Fondue und Schweizer Schokolade zu den landestypischen Speisen, die auch über die Grenzen hinaus große Beliebtheit erlangt haben. Genau wie die Käseherstellung hat auch das Müesli eine jahrhundertealte Tradition in der Schweiz.
Inzwischen wissen Sie, wie das Birchermüsli zubereitet wird, was hineingehört und wie Sie Ihr ganz persönliches Frühstücksmüsli kredenzen können. Noch schneller kommt das Frühstück mit der fertigen Mischung der Schweizer Manufaktur familia auf den Tisch – natürlich nach Originalrezept mit Haferflocken, Nüssen und Nahrungsfasern vom Apfel.
Die Wurzeln der Bio-Manufaktur reichen bis ins Jahr 1954 zurück, als der Betrieb in Sachseln, im Herzen der Schweiz, gegründet wurde. Das Unternehmen geht auf das Ehepaar Georg und Anny Hipp-Metzner zurück, das ursprünglich die bekannte Hipp Babynahrung in die Schweiz bringen wollte. Mit einem weitgehend gesättigten Markt dachte das Paar um. Durch den Kontakt zum Sohn des Bircher-Müsli-Erfinders, Edwin Bircher, entstand die Idee, ein fertiges Bircher Müsli Original auf den Markt zu bringen. Sie erhielten das Einverständnis des Erben und lancierten gemeinsam mit Caspar Arquint, der später die Manufaktur übernehmen sollte, die Marke Birchermüesli. Das erste Bio-Birchermüesli verließ 1959 die Manufaktur. Bis heute arbeitet familia, ganz im Sinne des Namens der Manufaktur, an gesunden und schmackhaften Speisen für die ganze Familie.
Kostprobe gefällig? Im alpenweit Onlineshop finden Sie die Schweizer Spezialität von familia nach Originalrezept.