Berge Feinkost

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Hier wachsen die Leckereien schlichtweg am Wegesrand. Dort wird Gewöhnliches durch den Mut zur Einfachheit eine Delikatesse. Andernorts beschert der Respekt für alpine Tradition innovative Geschmackserlebnisse. Jeder Ausflug in die Berge ist ein Feinkost-Erlebnis – ganz gleich, ob man tatsächlich von Hütte zu Hütte wandert oder mit dem Gourmet-Geschenk zur Gedankenreise verführt wird.

Geschenke der Gebirgsnatur annehmen und genießen, wie sie sind!

Schroffe Gebirgskiefern, aufregend duftende Kräuter und fröhlich bunte Wiesenblumen: Die Entdeckungen beim sommerlichen Spaziergang durch die Alpen sind entzückend vielfältig. Ein Auge für die Geschenke der Natur haben nicht nur die Einheimischen und Urlauber, sondern auch die Bienen. Sie laben sich rasch und begeistert an jedem Nektar, den die Alpenwiese zu bieten hat.

Das Ergebnis des emsigen Summens durch die Berge ist Feinkost: Gebirgshonig. Wer daran zum ersten Mal nascht, ist meist überwältigt. In jedem Löffel des dunklen Lebenselixiers spiegelt sich die gesamte Landschaft des Alpenraums wider – ohne neumodische Lebensmitteltechnik, weil das Geschmacksfeuerwerk naturgegeben ist.

Genauso unverfälschte Spezialitäten aus den Bergen entstehen, wenn naturverbundene Manufakturen am Werk sind. Sie wissen, dass Marillen in Südtirol bestens gedeihen, aber wegen des lokalen Klimas etwas geruhsamer heranreifen. Die Zeit gewährt man den Früchten gern, weil sie dank der langsamen Entfaltung so aromatisch werden, dass sie im Alleingang die Metamorphose vom Obst zur ruhmreichen Berge-Feinkost meistern.

Das Geschmacksgeheimnis der Vinschger-Marillenmarmelade ist, dass sich kein Geheimnis hinter dem unglaublich vollmundigen Geschmack verbirgt. In der urtypischen Marmelade stecken neben den vollreifen Aprikosen nur etwas Apfelpektin, Zitronensaft und Zucker – also die Zutaten, die beim eingekochten Fruchtaufstrich unverzichtbar sind.

Die wichtigste Gourmetzutat der Alpen? Geduld!

Wer in der City groß geworden ist und sich etwas alpinen Bergkäse auf der Zunge zergehen lässt, wittert raffinierte Herstellungsverfahren. Gleiches gilt für den Südtiroler Speck. Das Gegenteil trifft zu. Die Feinkost aus den Alpen ist so großartig, weil sie es gar nicht darauf anlegt, etwas Besonderes zu sein. Sie macht völlig uneitel aus der alltäglichen Notwendigkeit eine leckere Tugend.

Das saftige Grün der Bergwiese schmeckt den Kühen genauso gut wie das Heu, weil es ebenfalls ein Naturprodukt ihrer alpinen Heimat ist. Meist geben sie mehr Rohmilch, als man für die tägliche Versorgung mit Frischprodukten benötigt. Technologische Errungenschaften wie Kühlschränke gab es lange Zeit nicht. Es war deshalb logisch, einen Teil der Milchausbeute nach überlieferten Methoden haltbar zu machen – zum Beispiel als gepflegter Käse-Laib.

Sieht man vom benötigten Enzym und etwas Salz ab, ist Vorarlberger Bergkäse bis heute ein reines Rohmilchprodukt. Genauso puristisch ist die Originalrezeptur von Südtiroler Speck: Bergsalz und kalter Holzrauch sind bewährte Hilfsmittel, um frisches Fleisch zu konservieren. Bergkräuter hatten Almbauern immer zur Hand. Es wundert nicht, dass neugierige Menschen sie als Aromaspender ausprobierten und feststellten: Wow, so ist der Speck noch besser!

Auf ähnliche Weise entdeckten vermutlich die Bewohner der Berge: Zur alpinen Feinkost werden Hartkäse und geräucherte Wurst, wenn sie viele Monate reifen dürfen! Der Clou aller Delikatessen aus den Alpen bleibt die Geduld – angefangen beim traditionsbewussten Herstellungsprozess bis hin zum Genuss. Denn Almkäse und Bauernspeck schmecken nach einer halbstündigen Aufwärmphase bei Zimmertemperatur besser als direkt aus dem Kühlschrank.

Almbauern – von jeher neugierig und erfinderisch

Die Liebe zur Tradition und Geruhsamkeit verführt zu einer Fehleinschätzung der Berge: Feinkost findet man dort gewiss, aber keine visionären Gaumenschmeichler. Das Gegenteil ist wiederum der Fall! Die Einheimischen lieben es von jeher, ihre Produkte zu verfeinern. Das verraten die unzähligen Familienrezepte, die von vielen Sennereien bis heute gewürdigt und ausgefeilt werden. Nichts liegt deshalb näher, als moderne Wünsche zu erkennen und mit den gesammelten Erfahrungen zu erfüllen.

Dafür ist der Kinara von Fattori Fiandino ein Paradebeispiel. Selbst konsequente Vegetarier drücken beim alpinen Parmesan meist ein Auge zu, obwohl er nicht vollständig vegetarisch hergestellt wird. Der Kompromiss erledigt sich, seit die Welt Kinara hat – mit Trüffel oder pur. Dahinter verbergen sich Bauern aus dem Piemont und eine bahnbrechende Methode, die sie zuerst anwendeten. Sie bringen eine Bergpflanze ins Spiel, die auch wilde Artischocke genannt wird und zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Sie ermöglicht es, einen delikaten Reibekäse ohne tierisches Lab herzustellen, der zudem laktosefrei ist.

Sofort offenbart sich beim sommerlichen Spaziergang durch die Berge: Zur Feinkost der Region zählen naturgemäß Äpfel. Sie bereichern traditionell als Frischobst die Bauernmärkte oder eingemachte Delikatessen die Vorratskammern. Vor allem die jüngeren Generationen fragen sich inzwischen oft: Muss es immer Alkohol sein? Ihr klares „Nein“ wird von Feinkost aus den Bergen beflügelt, weil sie für den sinnvollen Trend viel Herz zeigt und überraschend Leckeres beisteuern kann.

Längst werden überlieferten Kompetenzen zur Obstverarbeitung genutzt, um dem altbewährten Berg-Apfelsaft einen modernen Twist zu gönnen. Ein Hauch von Minze oder Hopfen – schon stellt der süffige Vitaminlieferant viele alkoholische Getränke in den Schatten.

Feinkost aus den Alpen – nur einen Klick weit vom urbanen Teller entfernt!

Drei kulinarische Erfahrungen gelten für fast alle Regionen und auch für die Berge: Feinkost bleibt lange ein Geheimtipp, entsteht oft bei kreativen Fusionen und beruht manchmal auf kühnen Ideen.

Selbst zur Marende, der typisch-alpinen Jause, hätte man schon vor Jahrhunderten den kräftigen Winzertropfen schmerzlich vermisst. Trotzdem zählt es zu den jüngeren Gourmet-Erkenntnissen, wie großartig Wein aus Südtirol ist.

Zu den getrockneten Klassikern der alpinen Vorratskammern gehören und Schüttelbrot. Drei Meisterköche inspirierten die überfällige Symbiose von Eggerhof: Nudeln mit Schüttelbrot-Aromen.

Ohne reichhaltige Milch hätten viele Schokoladensorten nicht ihren Beliebtheitsgrad erreicht. Oft stammt sie von Kühen, die auf krautigen Bergwiesen weiden. Deshalb ist die Idee einer Salzburger Confiserie eigentlich nicht kühn, sondern logisch: Sie bringt bei einer Sorte ihrer Berglegenden-Alpenschokoladen ausgewählte Almkräuter als Füllung ins Spiel.

Neugierig? Zum Glück findet man für Delikatessen aus den Bergen auch einen Shop im Internet, damit authentische, kreative und kühne Geschmackserlebnisse nicht bis zum nächsten Urlaub in den Alpen warten müssen.