« Die fruchtige Seite der Alpen »
Als Stefan Gruber, Firmengründer der Marmeladenmanufaktur Alpe Pragas, in einem Interview gefragt wurde, was er als Kind werden wollte, lachte er kurz auf und erwiderte dann mit schlichter Selbstverständlichkeit: „Na, was Besonders halt.“ Ganz so, als könnte es gar keine andere Antwort auf diese Frage geben. Aber was macht eigentlich das Besondere an Alpe Pragas Marmelade, Konfitüre, Chutneys und Smoothies aus?
Verwirklichung einer Vision
Rückblickend kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Grubers „Berufsvision“ in Erfüllung gegangen ist. Denn zweifellos ist es etwas Besonderes, aus einem relativ geläufigen Produkt wie Fruchtaufstrich exklusive alpine Feinkost zu machen, die weltweit auf Abnehmer trifft. Gute Marmelade gibt es zwar auch im Supermarkt, aber eben da zieht Alpe Pragas die Grenze. Die Konfitüre aus der renommierten Südtiroler Manufaktur ist ausschließlich in Feinkostläden und der gehobenen Gastronomie erhältlich, denn sie ist tatsächlich mehr als ein süßer Brotaufstrich. Mit Sorgfalt und Knowhow werden nur die besten Früchte für die Herstellung von Marmelade, Chutneys und Weingelee selektiert, die den größten Teil des fertigen Produktes ausmachen. Anders als bei handelsüblichen Marmeladen, die zu mindestens 45 Prozent aus Früchten bestehen, liegt der Fruchtanteil bei den Produkten von Alpe Pragas bei satten 70 Prozent. Ohne den Zusatz von Geschmacks-, Konservierungs-, oder Farbstoffen kommt so zur reinen Natur aus den Dolomiten nur noch ein wenig Zucker, Zitronensaft und Apfelpektin als Geliermittel ins Glas.
Eine Idee schlägt Wurzeln
Eigentlich hätte Stefan Gruber den elterlichen Hof im Pragser Tal übernehmen und Bauer werden sollen. Aber wie es Pläne, die mit dem Wort „eigentlich“ beginnen, so an sich haben, kam alles anders. Schon früh merkte der junge Mann, dass die Bewirtschaftung eines kleinen Bergbauernhofes keine zufriedenstellende Zukunftsvision für ihn war. Mit zwanzig Jahren beschloss er deshalb, seinen eigenen Weg zu gehen und begann mit dem Anbau von Erdbeeren und Himbeeren am Hof. Er erhoffte sich, von dem Ertrag der Früchte in den Sommermonaten Geld zu verdienen und im Winter studieren zu können. Doch bei der Obsternte allein blieb es nicht. Gruber fing alsbald damit an, seine Beeren einzukochen und mit verschiedenen Rezepten zu experimentieren, die er aus dem Bekannten- und Familienkreis zusammengetragen hatte. Bereits damals entwickelte er sein ehrgeiziges Ziel, aus erstklassiger Rohware ein exquisites Feinkostprodukt zu kreieren, das keinerlei künstliche Zusätze enthalten und nach purer Frucht schmecken sollte. Da die selbst angebauten Beeren in der Höhenluft der Dolomiten langsam reifen und daher ein besonders intensives Aroma haben, war das hochwertige Basisprodukt schon einmal vorhanden. Nun kam es vor allem auf die richtige Rezeptur an. Nach monatelangem Tüfteln und Experimentieren war es 1997 schließlich so weit. Die richtige Zusammenstellung war gefunden und Stefan Grubers Geschäftsidee nahm in Form der frisch gegründeten Firma Alpe Pragas Gestalt an.
Von der Beere zum Obstgarten
Was mit Konfitüre aus Erd- und Himbeeren begonnen hatte, entwickelte sich alsbald zu einem immer umfangreicheren Fruchtaufstrich-Sortiment. Sobald Stefan Gruber die Erfolgsformel für seine Grundrezeptur entdeckt hatte, begann er, viele weitere Obstsorten zu Alpe Pragas Marmelade zu verarbeiten. Mittlerweile ist die Produktpalette der Fruchtaufstriche auf 27 verschiedene Genusskreationen angewachsen. Darunter finden sich zahlreiche Klassiker wie Marille, Zwetschge, Brombeere, Orange und Waldfrüchte, aber auch spannende Kombinationen mit den vielversprechenden Namen Sommertraum oder Apfelstrudel. Das Sortiment bald auch mit anderen Produkten zu erweitern und sich auf neue Ebenen der Fruchtdelikatessen Herstellung zu wagen, war der nächste logische Schritt auf dem Weg zur vollen Blüte des Unternehmens. Gruber entwickelte im Laufe der Jahre Smoothies, Chutneys, Fruchtnektar, Säfte und Weingelees, die – ganz nach Alpe Pragas Manier – frei von jeglicher Künstlichkeit sind und den vollen Geschmack der Natur in sich tragen. Heute zählt die Firma über 80 verschiedene Produkte zu ihren Erzeugnissen. Um jedoch seinem wichtigsten Verkaufsschlager, der Marmelade, immer wieder neue Raffinessen zur verleihen, arbeitet der Firmengründer auch fortlaufend an neuen Geschmacksvarianten für den süßen Brotaufstrich. So entwickelte er beispielsweise die Kategorie Fruit Traveller, bei der exotische Gewürze auf saftige Früchte treffen und sich zu einem Urlaubstraum für den Gaumen vereinen. Auch mit Limited Editions hält Gruber sein Fruchtaufstrich Sortiment stets aktuell.
Wenig Druck, viel Geschmack
Nicht nur die Rezepturen sind maßgeblich für die Qualität der Alpe Pragas Produkte verantwortlich, sondern auch die Art der Herstellung. Nach höchsten technologischen Standards wird das Obst in der Manufaktur zu Marmeladen und Genussartikeln wie Smoothies und Chutneys verarbeitet, in der volle Fruchtgeschmack am Ende nach wie vor enthalten ist. Und das ist nicht ganz einfach, denn ab der üblichen Kochtemperatur von 100 Grad geht bereits eine große Menge der schmackhaften Inhaltsstoffe verloren. Daher wird beim Erfolgsunternehmen in Südtirol schonend unter Vakuum erhitzt. Durch den niedrigen Druck im Vakuum siedet die Fruchtmischung schon bei tiefen Temperaturen und kann bereits bei 65 Grad für wenige Minuten gekocht werden. Danach erfolgt sofort die Abfüllung in heiße Gläser, die anschließend wieder auf 40 Grad abgekühlt werden. Mit dieser Technik bleiben die Früchte so intensiv aromatisch, als wären sie gerade erst vom Strauch gepflückt worden. Das Ergebnis: Exquisite Südtiroler Feinkost.
Die Früchte des Erfolgs
Nach 22-jährigem Bestehen der Marke und des Unternehmens Alpe Pragas kann Stefan Gruber auf eine wahre Erfolgsgeschichte zurückblicken. Sein Konzept von exquisitem Fruchtaufstrich aus reiner Natur traf sprichwörtlich auf fruchtbaren Boden. Die Geschäftsidee wuchs sich zum Durchbruch aus und sie entwickelt sich stetig weiter. Heute nehmen neben Konfitüre auch raffinierte Chutneys, hocharomatischer Nektar, Smoothies und Sirup Einzug in die Regale internationaler Feinkostläden und in die Küchen der Gourmetgastronomie. Die Manufaktur selbst ist ein Spiegelbild der hochwertigen Produkte, die sie hervorbringt. In zeitlosem Design präsentiert sich das Gebäude als Wirkungs- und Schauplatz einer profunden Marke, die im Rahmen einer Führung in vielen Facetten für Besucher zugänglich gemacht wird.
Der Name, den Stefan Gruber für seine Erfolgsidee wählte, verweist auf seine eigenen Wurzeln, denn Alpe Pragas ist eine alte Bezeichnung für das Pragser Tal, mit der die Region erstmals urkundlich erwähnt wurde. Auch wenn der Firmengründer viel unterwegs ist und seine Ware im Ausland erfolgreich an den Mann bringt, zieht es ihn dennoch immer wieder in seine alpine Heimat zurück. Nicht nur, um dort zu arbeiten, sondern vor allem auch, um beim Skitourengehen, Radfahren und Wandern in eben jene Natur einzutauchen, aus der sein Unternehmen so gekonnt die fruchtigen Delikatessen kreiert.
Alpe Pragas hält das Ursprüngliche nicht nur in seinem Namen hoch, sondern auch in Form seiner Unternehmensphilosophie, bei der nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und biologische Bewirtschaftung an erster Stelle stehen. Stefan Gruber selbst hat seine Grundidee niemals aus den Augen verloren und steht fest zu seinen Pragser Ursprüngen, mit denen alles begann. Rückblickend scheint es beinahe, als hätte er den Erfolg schon damals kommen sehen und mit der Wahl seines Markennamens genau diesen Wurzeln ein Denkmal gesetzt.