« Typisches Dessert aus dem Vinschgau »
Wow, das ist lecker! Wer im Winterurlaub bei der urigen Verschnaufpause die Schneemilch kennenlernt, gerät ins Schwärmen. Historisch begründet vereinen sich für die Tiroler Süßspeise einfache Zutaten, die trotzdem ein Gaumenfeuerwerk ist. Serviert wurde sie früher gern an Feiertagen. Wenn Sie ein unkompliziertes Rezept fürs Menü zum Weihnachtsfest oder Geburtstag suchen, ist das Dessert aus den Alpen ein Geheimtipp. Und das Beste ist: Man kann das Rezept nach Belieben variieren, egal ob mit Schokostreuseln, Weintrauben, Schokoraspeln oder sogar einem Schuss Hochprozentigem!
Einst ein simpler Gaumenschmeichler, heute eine süße Delikatesse
Prachtvoll markiert das mittelalterliche Schloss Juval den Eingang des Tals. Unwegsam ist das Gelände, das Menschen dennoch früh erkundeten und besiedelten. Das bezeugt der legendäre Mann aus dem Eis mit dem Kosenamen „Ötzi“, den man im Schnalstal fand. Idyllisch sind die Dörfer in die Hänge eingebettet, die sich von der schmalen Talsohle erheben. Denn sie bietet kaum Platz für Siedlungen. Wer beim Skifahren oder Wandern die Höhenlagen erobert, wird belohnt: Unglaublich ist das Naturszenario, das 126 Dreitausender prägen.
Heutzutage ist die Vinschgauer Landschaft schlichtweg märchenhaft. Früher verlangte sie der Bevölkerung einiges ab, um das Leben zu meistern. Das galt vor allem für die langen Winter. Mal eben in den Supermarkt gehen und Lebensmittel kaufen? Dafür fehlte nicht nur das Bargeld. Die schroffe Witterung mit Schnee und Kälte sprach dagegen, sich ohne triftigen Grund auf den Weg zu machen. Das hinderte die Menschen nicht daran, sich etwas Leckeres zu zaubern. Kreativ kombinierten die Bäuerinnen, was die Vorratskammer hergab. So entstand vor langer Zeit die Vinschger Schneemilch – ein Rezept, das bis heute den Gaumen vortrefflich verwöhnt.
Typisch alpine Süßspeise für Festtage
Mit der Gondel wird bequem der Höhenzug erobert, um einen Spaziergang durch die verschneite Berglandschaft zu wagen. Obwohl die Winterjacken ihre Dienste leisten, ist die Kälte spürbar. Höchst erfreulich ist die Entdeckung der bewirtschafteten Alm. Gleiches gilt für den Apfel-Punsch und die sündhaft leckere Süßspeise, die dort serviert werden. Heutzutage spricht nichts dagegen, das traditionelle Hüttendessert zwischendurch zu genießen. Einst wurde es nur an besonderen Tagen auf den Tisch gezaubert, zum Beispiel als Weihnachtsdessert.
Obwohl die Zutaten der Vinschger Schneemilch inzwischen einfach erscheinen, waren sie früher kostbar. Das verdeutlicht ein Zoom auf die Sahne, die bei dem Nachtisch aus den Alpen großzügig ins Spiel gebracht wird: Rund zwölf Liter Milch musste die Almbäuerin melken, um einen Liter Rahm abzuschöpfen. Den konnte man nicht unentwegt für ein Dessertrezept verwenden. Schließlich ist der nahrhaft-fettige Milchanteil die Quelle für Butter, die man dringender benötigte als einen Nachtisch.
Leckeres Grundrezept mit viel Spielraum für die persönliche Note
Wer für die Vinschger Schneemilch ein Rezept sucht, wird von unzähligen Varianten überwältigt. Vorprogrammiert ist die Frage, welche Zubereitung dem traditionellen Nachtisch aus den Alpen entspricht. Die Antwort mag Sie erst einmal enttäuschen: Es gibt kein Original-Dessertrezept, das in Stein gemeißelt ist. Die Südtiroler Spezialität entstand, weil man aus der Not eine Tugend machte. Fehlte eine Zutat fürs Verfeinern, wurde spontan etwas Vergleichbares verwendet. Durch das Experimentieren gelangte jede Familie zu ihrem Lieblingsrezept für Schneemilch, das die nächste Generation in Ehren hielt.
Delikatessen wie Zartbitterschokolade von Venchi Dark kamen erst später ins Spiel, während Nüsse oder Rosinen eine längere Tradition haben. Fest stehen die Grundzutaten der Vinschger Schneemilch und das Rezept, wie man sie verarbeitet. Bei der Zusammensetzung scheiden sich bereits die Geister. Wer es besonders cremig mag, schwört auf einen hohen Rahmanteil. Liebhaber leichter Kreationen rücken das Weißbrot mehr ins Rampenlicht. Gourmets ergänzen geröstetes Brot oder zerstoßene Kekse als Topping. Die Idee kontrastiert die Cremigkeit des Traditionsdesserts mit einem Knuspererlebnis.
Regionaltypisch ist dieses Grundrezept für die Vinschger Schneemilch:
- 200 g Weißbrot oder Knödelbrot
- 150 ml Milch
- 450 ml Sahne
- 3 EL Zucker
Altbackenes Weißbrot wird in Stücke geschnitten. Alternativ können Sie zu getrockneten Knödelbrotwürfeln greifen. Auf dem Herd wird die Milch erwärmt, mit der man in einer flachen Schüssel die Brotstücke übergießt. Ihnen schenkt man rund 30 Minuten Zeit, um vorzuquellen. Die Sahne wird mit dem Zucker so geschlagen, dass die Konsistenz luftig, aber nicht zu steif ist. Sie wird vorsichtig unter das Brotgemisch gehoben. Danach lässt man das Hüttendessert mindestens eine Stunde m Kühlschrank ziehen, bevor man es serviert.
Klassische und raffinierte Ideen fürs Verfeinern
Auf der traditionellen Speisekarte standen nicht nur kraftvolle Vinschgauer Brotspezialitäten mit Roggenmehl, Kümmel und Fenchelsamen. An Sonntagen oder für die Kaffeezeit wurde gern ein süßer Zopf gebacken. Blieb von ihm etwas übrig, verwertete man ihn für die Schneemilch. Es spricht nichts dagegen, diese Ideen aufzugreifen und das Dessert aus den Alpen abzuwandeln.
Im Küchenschrank stand häufig ein Fläschchen Rum oder Obstbrand, von dem beim Erwärmen manchmal ein Schluck in die Milch wanderte. Der Alkohol verleiht der Vinschger Schneemilch mehr Kraft. Feinschmecker sorgen mit dem Mark einer Vanilleschote und abgeriebener Zitronenschale für ein facettenreiches Aromenspiel. Wenn der Nachtisch aus den Alpen als Weihnachtsdessert serviert wird, passt ein Teelöffel Zimt vortrefflich.
Fürs Backen lagerten Bauern Rosinen im Vorratsraum, die sich einen Platz in den meisten Grundrezepten ergatterten. Wenn Sie es etwas exotischer mögen, sind getrocknete Feigen eine exzellente Alternative. Zartbitterschokolade steht oft bei der Vinschger Schneemilch im Rezept. Gleiches gilt für karamellisierte Haselnüsse. Modern greifen Sie die verwurzelten Zubereitungsarten auf, wenn Sie beim Servieren geröstete Pinienkerne über das Dessert streuen und eine Pralinenkugel von Venchi Dark als Krönchen aufsetzen.
Fehlt Ihnen die frische Note? Im Vinschgau hat der Apfelanbau eine lange Tradition. Davon lassen sich Köche in den regionalen Restaurants inspirieren. Sie peppen das Hüttendessert mit Apfelstücken auf. Dafür empfehlen sich die süß-säuerlichen Sorten wie Topaz und Barabern, die von den Obstbauern in Südtirol kultiviert werden.
Ein Fest für die Sinne: Südtiroler Feinschmecker-Menü
Planen Sie ein Festtagsmenü? Lassen Sie sich von der Vinschger Schneemilch dazu ermutigen, die Gäste von A bis Z alpin zu verwöhnen. Für den Auftakt empfiehlt sich eine sahnige Kastaniensuppe, die Sie mit Südtiroler Weißburgunder verfeinern und Vinschgauer Brotspezialitäten servieren.
Die Vegetarier werden jubeln während Fleischfans nichts vermissen, wenn Sie beim Hauptgang mit luftig-würzigen Kasnocken überraschen. Das gilt besonders, wenn Almkäse das Traditionsgericht charakterisiert, der ausgiebig reifen durfte. Nach der deftigen Spezialität schmeckt die Schneemilch hervorragend. Denn das Dessert aus den Alpen kontrastiert mit seiner cremigen Süße toll die kräftigen Käsenoten. Guten Appetit!
Bildquellen:
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Vinschgau Landschaft: © topics – stock.adobe.com
Hütte im winterlichen Vinschgau: © iMarzi – stock.adobe.com
Vinschgau Kühe: © Frank – stock.adobe.com
Brotstückchen: © Michael Rogner – stock.adobe.com
Sahne, geschlagen: © frittipix – stock.adobe.com
