« 3 Grillrezepte aus den Alpen »
Endlich! Den Esstisch verlagern wir ab sofort nach draußen, auf die Terrasse oder den Balkon. Denn die warme Jahreszeit ist da und hat lange, laue Grillabende mit im Gepäck. Für besonderen Hochgenuss sorgen wir, indem wir grillen wie in Südtirol. Erfahren Sie, was in den Bergen auf den Rost kommt und genießen Sie mit uns köstliche Grillrezepte aus den Alpen.
Sommerzeit ist Grillzeit – auch in den Bergen
Ob die senkrecht emporstrebenden Drei Zinnen, die zerklüfteten Felsen der Fanes oder die schroffen Kalksteinwände des Seekofel, die den Pragser Wildsee überragen – Südtirol zieht uns immer wieder in den Bann. Dabei ist die wilde Bergnatur nur ein Ausschnitt dessen, was diesen Landstrich im Norden Italiens zum Sehnsuchtsziel macht. Das mediterrane Flair und die herzlichen Menschen wollen wir genauso wenig missen. Und dann ist da noch das gute Essen.
Die Südtiroler Küche ist einerseits leicht und naturverbunden, bietet aber auch reichlich herzhafte Schmankerln wie aus Großmutters Kochbuch. Alle, die einen süßen Zahn haben, kommen mit Knödeln, Nocken und Kaiserschmarren ebenso auf ihre Kosten. Diese kulinarische Vielfalt finden wir beim Grillen in Südtirol auch auf dem Rost wieder. Probieren Sie im Sommer doch einmal eines dieser Grillrezepte.
Antipasti vom Grill
Viele italienische Antipasti-Klassiker wie Bruschetta gelingen im Backofen oder gegrillt. Ein Caprese-Salat ist schnell vorbereitet. Das gilt auch für kalte Gemüse-Käse-Spieße. Grillgemüse können Sie vorab marinieren oder direkt auf den Grill legen und später mit Gewürzen verfeinern.
Tipp: Wer es eine Spur schärfer mag, bereitet Auberginen-Carpaccio als Antipasti vom Grill zu und reicht dazu eine aromatische Tomatensalsa, mit Chili nach Belieben.
Große Gemüsescheiben, zum Beispiel von Auberginen oder Zucchini, kommen direkt auf den Grill. Für kleinere Stücke empfehlen wir einen Grillkorb zum Garen, damit das Gemüse nicht durch den Rost fällt.
Ein echter Leckerbissen sind gegrillte Pilze – gefüllt oder am Spieß. Riesenchampignons erhalten mit einer Füllung aus Bergkäse, Tomaten-Salsa und frischen Kräutern wie Oregano und Thymian eine mediterrane Note. Nach 15 bis 20 Minuten bei indirekter Hitze sind die Pilze gar.
Gegrillte Pilze am Spieß
Kleinere Pilze spießen Sie einfach auf. Für das mediterrane Aroma sorgt eine selbstgemachte Marinade.
Zutaten für Pilzspieße:
- 500 g Pilze, z. B. Champignons oder Kräuterseitlinge
- 3 Zehen Knoblauch, gepresst
- 1 TL Oregano
- 1 TL Thymian
- Chili nach Belieben
- 1 Bio-Zitrone, Schale und Saft
- 30 ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Ran an die Pilze – die Zubereitung:
Pilze putzen und in etwa 2 cm große Stücke schneiden. In einer Schüssel alle Zutaten vermengen. Anschließend über Nacht zugedeckt ziehen lassen. Pilze aufspießen, überschüssige Marinade abnehmen und die Spieße von allen Seiten auf dem Grill bei mittlerer Hitze garen. Dazu passt ein Joghurtdip mit frischer Minze.
Tipp: Wer möchte, kann dieses Grillrezept auch für andere Gemüsesorten oder gemischte vegetarische Grillspieße nutzen. Am besten schmecken natürlich selbst gesammelte Pilze frisch aus dem Wald.
Mal was anderes: Grillrezepte mit Obst
Übrigens lässt sich nicht nur Gemüse, sondern auch Obst grillen. Pfirsich- oder Birnenscheiben oder ganze Bananen – all das lässt sich grillieren. Für den typischen Südtirol-Geschmack kombinieren wir sehr gerne sonnenverwöhnte Sommerfrüchte mit würzigen bis deftigen Zutaten. Wie wäre es zum Beispiel mit rauchig-süß gegrillten Spalten von der Zuckermelone?
Dazu passt der g’schmackige Südtiroler Speck oder ein guter italienischer Kochschinken wie Prosciutto Cotto. Der Schinken selbst kommt übrigens nicht auf den Grill. Genießen Sie stattdessen den frischen, zarten Rohschinken zur noch grillheißen, saftigen Melone.
Gegrillte Rehkeule
In Südtirol gehört Reh neben Rind und Schwein zu den beliebtesten Fleischsorten. Die dunkle Fleischfarbe sowie der kräftige Eigengeschmack machen Rehfleisch zu etwas ganz Besonderem. Deshalb darf es auch bei unseren Grillrezepten aus den Alpen nicht fehlen. Wild ist unter Grillprofis längst kein Geheimtipp mehr. Saisonal bedingt kommen Reh, Hirsch und Wildschwein aber vor allem beim Wintergrillen auf den Rost. Wer sich im Herbst rechtzeitig bevorratet, kann im Frühjahr mit einer gegrillten Rehkeule angrillen.
Tipp: Ab -18 °C hält sich Reh tiefgekühlt etwa zwei Jahre. Denken Sie lediglich daran, das Fleisch rechtzeitig zum Auftauen aus dem Gefrierschrank zu nehmen.
Zutaten für Reh vom Grill:
- 1 Rehkeule, ca. 1,5 kg
- 2 EL Ahornsirup
- 1 EL Thymian
- 1 EL Wacholderbeeren
- 50 g Butterschmalz
- 1 EL Rosmarinspitzen
- Salz und Pfeffer
Rehkeule zubereiten:
In einem Topf das Butterschmalz zerlassen. Währenddessen die Kräuter in einem Mörser grob zerstoßen. Wer keine frischen Kräuter zur Hand hat, kann die Grillerei-Gewürzmischung von Frau Kaufmann verwenden. Zusammen mit dem Ahornsirup in das Butterschmalz einrühren.
Die Rehkeule salzen und von allen Seiten scharf angrillen. Danach nur noch indirekt Hitze zuführen und das Wildfleisch zugedeckt zwei bis drei Stunden langsam durchgaren. Dabei regelmäßig mit der zerlassenen Kräutermischung einpinseln. So bekommt das Fleisch eine aromatisch-knusprige Kruste. Als Beilage bieten sich Folienkartoffeln vom Grill an.
Tipp: Mit dem würzig-kräftigen Geschmack von gegrillter Rehkeule harmoniert ein fruchtiger Lagrein aus Südtirol ganz hervorragend. Alternativ greifen Sie zu einem Blauburgunder mit Waldbeer-Note als Wein-Begleitung.
Costine al limone vom Grill
Wer es etwas leichter mag, entscheidet sich für Berner Würstel, Steak oder Schweinskotelett nach italienischer Art: Costine al limone.
Zutaten für Zitronenkotelette:
- 3 EL Senf
- 2 Bio-Zitrone, Schale und Saft
- 4 EL Olivenöl
- 2 Zehen Knoblauch, gepresst
- 8 Schweinskoteletts (Brustspitzen/Costine)
- Salz und Pfeffer
Zubereitung der Costine:
Aus dem Senf, dem Saft und der Schale einer Zitrone, Öl und Knoblauch eine Marinade anrühren. Die Schweinskoteletts darin mindestens eine Stunde, am besten über Nacht, zugedeckt ziehen lassen. Nicht vergessen: Das Fleisch spätestens eine Stunde vor dem Grillieren aus dem Kühlschrank nehmen.
Die andere Zitrone in dicke Scheiben schneiden. Überschüssige Marinade abnehmen und die Schweinskotelett bei mittelstarker Glut von beiden Seiten je etwa 20 Minuten lang grillen.
10 Minuten vor Ende der Garzeit die Zitronenscheiben mit auf den Grill legen und einmal wenden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und direkt servieren.
Tipp: Mostarda, zum Beispiel Alpe Pragas „Apfel & Zwiebel“, runden das leicht scharfe Senfaroma mit fruchtiger Süße ab.
Dazu passt ein leichter Salat oder Vinschger Paarl, die ein paar Sekunden auf dem heißen Rost waren. Als Wein empfehlen wir einen leichten Vernatsch oder einen milden Rotwein mit dezenter Säure, wie zum Beispiel Merlot.
Bildquellen:
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Kaprun, Salzburger Land: © Tomas Marek – stock.adobe.com
Tisch mit Gegrilltem: © exclusive-design – stock.adobe.com
Vegetarische Spieße mit Tomaten: © zi3000 – stock.adobe.com
Champignon-Spieße: © Ruslan Mitin – stock.adobe.com
Vegetarische Spieße mit Obst: © Mara Zemgaliete – stock.adobe.com
Rehkeule auf Grill: © Robby Boehme – stock.adobe.com
Koteletts, gegrillt: © FomaA – stock.adobe.com