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Auf die Schneefreuden in den Bergen folgt die mollige Wärme beim Einkehren – Hüttenzauber inklusive. Herzhafte Schmankerl und süße Seelenschmeichler spenden Wärme von innen. Wie eine zweite Haut umschließen mollig warme Hüttenschuhe die Füße und wärmen von außen. Warum wir die Filzschuhe aus den Bergen nicht nur im Winterurlaub gerne tragen, erfahren Sie hier.
Wohlige Wärme in der kalten Jahreszeit
Jaulend fährt einer der letzten Winterwinde durch die noch immer kahlen Baumwipfel und hinterlässt eine weiße Decke aus Schnee und Eis. Während wir im Oktober die weiße Pracht auf den Pisten und Loipen noch eifrig herbeigesehnt haben, kann es jetzt langsam wärmer werden. Denn selbst passionierte Langlauffans und Abfahrtsabenteurer lieben den Winter nur solange die Eiseskälte nicht in die Kleider kriecht und man sie lässig mit dem nächsten Skischwung wegwischen kann. Doch sobald die Ski einmal stillstehen, sind wir froh über eine warme Einkehr. Vor einem knisternden Kamin tauen die Glieder allmählich auf. Die Füße haben wir tief in den Hüttenschuhen vergraben und die Hände schmiegen sich dicht um einen dampfenden Becher. Während das Feuer in unseren Augen Funken schlägt, taucht ein Gedanke auf: Vielleicht machen vom Frost glühende, rote Wangen auch ein wenig den Hüttenzauber aus.
Alpiner Lifestyle zwischen Schneeidylle und Hüttenromantik
Zwischen unberührter Schneeidylle und uriger Hüttenromantik wirken die kräftigen Gegensätze der winterlichen Alpen geradezu anziehend auf Bergmenschen. Die Natur bietet ein anregendes Wechselbad, das wie ganzheitliches Kneippen für Körper, Geist und Seele ist. Besonders wohltuend: wenn Sie beim Wintersport auch noch Augen für die schneeweiße Landschaft haben.
Auf den verschneiten Pfaden durch die Natur können wir uns nach Herzenslust auspowern, wohl wissend, dass wir anschließend die Batterien in der Berghütte wieder vollends aufladen werden – mit köstlichem Essen und entspannten Stunden am Kaminfeuer oder in der Saunawelt. In der Sauna kann man sich wunderbar durch passende ätherische Öle in die Bergwelt versetzen.
Schließlich steht nicht nur die einfache Berghütte, sondern auch ein luxuriöses Chalet für den alpinen Lifestyle. In den Bergen lässt man es sich so richtig gutgehen – warum dann nicht auch daheim mit Hüttenschuhen aus den Bergen?
Die Berge im Herzen und alpine Schuhe an den Füßen
Den Traum von der eigenen Hütte in den Bergen träumen viele Menschen. Er entstammt dem Wunsch nach einem Rückzugsort voll Natürlichkeit. Je abgeschiedener das persönliche Refugium, umso näher ist man bei sich, lautet die Devise. Doch lässt sich der graue Alltag nur abschütteln, indem man Höhenmeter um Höhenmeter überwindet? Kommt man nur weit oben wirklich runter? Oder kann man sich ein Stück dieses Lebensgefühls auch nach Hause holen, unabhängig davon, ob vor dem Fenster ein mächtiges Bergmassiv in den Himmel ragt oder nicht? Aber sicher!
Wer die Berge im Herzen trägt, braucht nicht viel, um sich schnurstracks zurück in die Alpen zu träumen. So können selbst Hausschuhe zu Siebenmeilenstiefeln werden, die uns ein Hochgefühl vermitteln, wenn wir mal wieder Bergweh verspüren. Alles, was es dafür braucht, sind ausgesuchte Naturmaterialien, traditionelle Handwerkskunst und – wir geben es ja zu – ein wenig Vorstellungsvermögen.
Warme Füße bis in die Zehenspitzen mit Gottstein Hüttenschuhen
Mit einem seit Jahrhunderten nahezu unveränderten Grunddesign stehen Hüttenschuhe für alpine Bodenständigkeit schlechthin. Den Hauptrohstoff für die Hausschuhe liefert das Tiroler Bergschaf mit seiner widerstandsfähigen Wolle. Zweimal im Jahr werden die Tiere geschoren. Bis zu vier Kilogramm Wolle kommen pro Schur pro Schaf zusammen. Das reicht für drei Strickpullover oder eben einige Hüttenschuhe. Zunächst wird die Wolle gründlich gewaschen, damit später keine Steinchen oder Grashalme im Filz stecken. Danach entsteht eine einzigartige Mischung. Die Farbe der naturbelassenen Wolle variiert ein wenig von Schaf zu Schaf, von Steingrau bis fast Schwarz.
In der österreichischen Manufaktur Gottstein machen sich dann die Meisterhände daran, die Wolle zu filzen. Ganz traditionell, mit reinem Gebirgswasser an modernen 3D-Formen. Das direkte Nassfilzen um den Leisten sorgt für ein nahtloses Ergebnis mit anatomischer Passform. Jetzt fehlt nur noch eine feste Sohle, wahlweise aus Kork, Leder, Naturkautschuk oder ebenfalls Filz, bevor die Hüttenschuhe in die Qualitätskontrolle wandern. Dann sind die alpinen Schuhe auch schon bereit für unsere Füße, um unserer Fantasie Beine zu machen. Fühlt sich diese Wärme nicht direkt nach Urlaub in den Bergen an?
Hausschuhe aus Filz zum Reinschlüpfen und Wohlfühlen
Einen etwas anderen Weg geht die Wolle bei Haunold, wenn die Familie Zacher nach bewährter Hutmachertradition zunächst bahnenweise Walkfilz aus dem Rohstoff fertigt. Bis heute kommt dabei in Innichen, inmitten der Südtiroler Dolomiten, eine historische Hammerwalke zum Einsatz. Die betriebsame Geschichte der Maschine reicht bis ins Jahr 1901 zurück. Aber eins nach dem anderen!
Für die Haunold Filzpantoffeln der Familie Zacher wird die Schurwolle zunächst in feine Flocken aufgelöst, bevor mithilfe der Krempelmaschine die Wollfasern zu einem lockeren Vlies gekämmt werden. Jetzt wird es heiß! An der Rüttelmaschine entsteht der Vorfilz. Dabei wirken Wasser, Dampf, Hitze und jede Menge Reibung auf das Material ein. Zum Schluss lässt die Hammerwalke die Maschinenmuskeln spielen. Unter wiederkehrendem Kneten und Stampfen entsteht so der robuste Walkfilz, der sich nach Belieben weiterverarbeiten lässt, etwa zu Hüttenschuhen.
In Hüttenschuhen den Bergen so nahe
Dank der natürlichen temperaturregulierenden Eigenschaften fühlen sich Filzschuhe übrigens auch im Sommer angenehm an, etwa wenn wir laue Sommerabende auf der Terrasse oder dem Balkon verbringen. Schließlich ist das Naturmaterial atmungsaktiv und bis zu einem gewissen Grad sogar selbstreinigend. Sie können sich also sommers wie winters auf ein gutes Fußklima freuen. Dafür sorgt vor allem das Wollfett Lanolin: Als wären die Hüttenschuhe imprägniert, perlt Wasser einfach ab und Partikel bleiben kaum haften. Viel wichtiger ist aber: Einmal angezogen, fühlt man sich den Bergen gleich einen Schritt näher.
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Frau liest Buch am Kamin: © JenkoAtaman – stock.adobe.com
Blick durchs Fenster auf Schneelandschaft: © Svetlana Lukienko – stock.adobe.com