Entspannter, erfrischender und experimentierfreudiger – so lassen sich die aktuellen Grilltrends zusammenfassen, die von einer alpinen Brise profitieren. Südtirol, Österreich oder Schweiz: Die traditionellen Vorratskammern strotzen vor kreativen Impulsen für eine Grillsaison, die nicht nur trendbewusst, sondern auch unglaublich lecker ist. Neugierig? Pack mas!
Am Rost und im Alltag: Gelassen durchstarten, aber mit Stil!
Akribisch wird vor der BBQ-Party am Zeitplan getüftelt. Die Kohle muss rechtzeitig angezündet werden, damit der Grill startklar ist. Entfacht man zu früh das Feuer, verwandelt sich die Glut in Asche, bevor die Gäste vollzählig sind. Die Beilagen vertragen die Sommerhitze über längere Zeiträume nicht. Aber mit einem nackigen Tisch möchte man die Freunde zum Start der Grillsaison auch nicht begrüßen.
Derartige Überlegungen sind passé, weil die Grilltrends zum Aperitif ermuntern. Er gönnt dem Schlemmen im Freien einen schicken Touch und den Gastgebern mehr Gelassenheit. Während das Begrüßungsgetränk die Stimmung aufhellt, kann man in Ruhe das Grillen starten und die kulinarischen Begleiter auftischen.
Begeistert? Hier kommt das Rezept für den Alpen-Aperitif:
- 4 cl Appenzeller Kräuterbitter
- 1 cl Holunderblütensirup
- 1 cl frisch gepresste Zitrone
- 15 cl Mineralwasser oder Limonade
Der Schweizer Alpenbitter aus den Bergen landet mit dem Zitronensaft und floralen Fruchtsirup aus den Dolomiten im Cocktailglas, das mit Eiswürfeln bestückt ist. Passend zum Geschmack des Gastes ergänzt man prickelndes Wasser oder beispielsweise Ginger Ale. Der Clou: Der Kräuterlikör lässt sich prima durch einen würzig-herben Apfelsaft für den alkoholfreien Aperitif ersetzen. Der Cocktail ist außerdem offen für belebende Variationen mit einem Bergminze-Sirup. Wächst im Garten zur Grillsaison ein Holunderstrauch oder frische Minze? Dann machen sich frisch gepflückte Blütendolden oder Kräuterblätter schick im Glas!
Wenn die Gäste zum Alpenflair-Drink einige Grissini mit Schüttelbrot knabbern dürfen, sind sie für geraume Zeit wunschlos glücklich.
Vitaminreiche Grilltrends mit Link zum Mittelmeer
Gehaltvolle Holzfällersteaks, zünftige Rostbratwürstchen und Nudelsalat mit einer ordentlichen Portion Mayonnaise: Wer die Klassiker liebt, sollte sie auch diese Grillsaison genießen. Gleichzeitig lohnt es sich, offen für neue Grilltrends zu sein. Sie entfachen die Liebe für mediterrane BBQ-Evergreens wie den Panzanella. Originär ist der traditionsreiche Brotsalat aus Italien als Resteverwertung gedacht. Er räumt dadurch viel kreativen Freiraum ein – beispielsweise für eine Südtiroler Interpretation.
Salat:
- Schüttelbrot oder Vinschgerl Paarl
- Wildkräutersalat, z.B. Rucola, Minze, Kresse und Zitronenmelisse
- Waldbeeren
- Antipasti, z.B. getrocknete Tomaten in Öl
- Essbare Blüten, z.B. von den Kräuterrebellen
- Belper Knolle
Marinade:
- Berghonig
- Salatgewürz von Frau Kaufmann, z. B. Salziges Früchtchen
- Rotweinessig & Olivenöl
Der typische Panzanella bekennt sich zum Verhältnis mit rund 40 Prozent altbackenem oder getrocknetem Brot und 60 Prozent vitalisierenden Zutaten. Darüber hinaus lässt man sich vom saisonalen Angebot des Bauerngartens und den persönlichen Vorlieben inspirieren. Es spricht nichts dagegen, den Salat vorzubereiten und kurz vor dem Servieren mit der Marinade zu mischen. Den Freunden wird es Spaß bereiten, die Belper Knolle selbst zu hobeln, die sie neben dem Brotsalat auf einem Jausenbrett entdecken. Ein gelungener Auftakt der Grillsaison.
Bunter Delikatessen-Strauß fürs Individualisieren
Mariniertes Gemüse wird kunterbunt aufgespießt, um die Veganer zu begeistern. Die Vegetarier applaudieren bei der Polenta mit reichlich geriebenem Hartkäse, zum Beispiel dem vegetarischen Kinara vom Bauernhof Fiandino. Die Polenta entstand auf der Herdplatte und wird beim Grillieren mit Raucharomen veredelt. Wer es klassischer mag, bekommt bei den Steaks leuchtende Augen. Sie wurden passend zu den Grilltrends mit Rubs eingerieben. Der Clou dieser Gewürzmischungen: Sie aromatisieren das Fleisch kräftig, verursachen im Gegensatz zu öligen Marinaden aber keine großen Rauchwolken.
Welche Grilltrends herausgepickt werden, bleibt eine Geschmacksache. Unabhängig davon kommt man an einer Idee in dieser Grillsaison nicht vorbei, weil sie vergnüglich ist: Die Flaschen mit Ketchup, Mayo & Co bleiben im Kühlregal. Stattdessen freuen sich die Grillgäste über ein buntes Potpourri an Spezialitäten, um beim Schlemmen ihre Portion kulinarisch zu verfeinern. Eine Wucht ist der mittelscharfe Senf vom Kandlwaldhof, der großzügig mit Vinschger Marillen angereichert wurde.
Gleiches gilt für das scharfe BBQ-Chutney mit Paprika und exotischem Ingwer, welches ideal als pikante Beilage zu Gegrilltem, sowie würzigem Käse wie gereiftem Pecorino und Parmesan passt.
Die Kräuter der Marinade würzen zwar das Grillgut, verlieren beim Rendezvous mit dem Feuer jedoch ihren erfrischenden Twist. Darüber trösten die Gewürzmischungen in den kleinen Schälchen hinweg, die zum Experimentieren verführen. Herzhaftes Paprikagewürz, fruchtiger Allrounder mit Tomatenflocken oder blumiger Gruß aus den Alpen – man kann sich kaum entscheiden, welches Potpourri aus der Gewürzwerkstatt von Frau Kaufmann zuerst ausprobiert wird. Hoffentlich wird es eine lange Grillsaison mit vielen schönen Tagen.
Erst grillen, dann bauen – beim Hamburger-Barbecue
In den USA zählen Burger zu den Grilltrends, die niemals aus der Mode kommen – aus guten Gründen: Sie sind bei allen Generationen beliebt und gewähren viel Freiheit beim Zusammenstellen. Problemlos lässt sich passend zum Geschmack etwas hinzufügen oder weglassen. Von Grillsaison zu Grillsaison wird die Barbecue-Tradition aus den Staaten beliebter, die für kulturelle Crossovers geschaffen ist – zum Beispiel einen Alpenburger.
Zutatenliste:
- Rindfleisch-Patty
- Burger-Brötchen
- Salatblätter
- Südtiroler Speck
- Rotweinzwiebeln
- Raclette-Käse
- Himbeer-Mostarda
Nahezu alle Komponenten kann man in hervorragender Qualität fertig kaufen. Das gilt auch für die Pattys, von denen es inzwischen auch schmackhafte Pendants für Veganer gibt. Lediglich die Zwiebeln werden goldbraun gegart, bevor man sie mit etwas Rotwein ablöscht. Dafür bietet sich der Grillwein an, der später das Schlemmen begleitet – beispielsweise der Teroldego Castel Firmian aus dem Trentino. Vorbereitet werden außerdem die dünnen Speckscheiben, die man kross brät. Alle Zutaten präsentieren sich als Buffet neben dem Holzkohlegrill. So kann sich jeder seinen Lieblingsburger bauen, was zur lässigen Art der Grillsaison-Trends passt und die Gastgeber begeistert. Denn müheloser könnte das Organisieren und Bewirten bei einem Grillabend kaum sein.
Weniger Hochprozentiges, mehr coole Erfrischungen
Zwei Bier im der kräftig wärmenden Abendsonne genügen, schon dreht sich der Kopf im Geiste mehr, als das Getränk Umdrehungen hat. Inzwischen trinken viele Menschen im Alltag kaum Alkohol, wodurch in der Grillsaison leichte Weine und alkoholfreie Erfrischungen gefragt sind.
Die weißen Cuvées aus Südtirol brillieren als Terrassenweine, die Gäste nach Belieben pur oder als Schorle genießen können. Wer sich bei der Grillparty alkoholfrei vergnügen möchte, freut sich über einen außergewöhnlichen Eistee, den man aus einer alpenfrischen Kräutermischung und etwas Himbeer-Fruchtsirup selbst gezaubert hat.
Bildquellen
Beitragsbild (Familien-Grillfest): © New Africa – stock.adobe.com
Gruppe junger Leute, Gartenparty: © Mirko Vitali – stock.adobe.com
Mediterraner Salat: © Hanna – stock.adobe.com
Junge Leute essen Hamburger vom Grill: © rh2010 – stock.adobe.com
