Umgeben von einem Chor aus Zirben und Kiefern füllt der Vollmond die Lichtung. Er scheint hell, als ob er die Bäume in sein mystisches Licht tauchen möchte. In dieser idyllischen Szene sind Holzfäller am Werk, jedoch nicht irgendeine Holzfäller-Crew. Sie folgen dem Mondkalender, wählen sorgfältig die Bäume aus und schlagen sie im Einklang mit den Mondphasen. Hier wird das ohnehin beliebte und edle Südtiroler Zirbenholz zu Mondholz geschlagen und damit ganz in der Manier eines Ritters geadelt.
Das Wichtigste in Kürze: Was ist Mondholz?
Mondholz ist nicht einfach nur Holz, das in speziellen Mondphasen gefällt wurde. Dieser Brauch wurzelt tief in der Astrologie und biodynamischen Landwirtschaft. Die Idee dahinter ist, dass der Mondzyklus die Holzqualität in Bezug auf Härte, Trocknungsprozess und Harzfluss beeinflussen könnte. So kennen wir auch die Demeter-Bewegung, die teilweise nach dem Mondkalender sät und erntet. Von besonderer Bedeutung ist Mondholz aus der Zirbelkiefer, der ja ohnehin schon sehr viele gute Eigenschaften zugeschrieben werden.
Historischer Kontext
Die Tradition des Mondholzes geht weit zurück. Es war einmal das Privileg von Adel und Königen, aber auch traditionelle Handwerkskunst schwor darauf. Jahrhundertealte Möbel und Instrumente daraus sind heute noch Zeugnisse der Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit dieses besonderen Materials. Die Besonderheit in Persona ist mondgeschlagenes Zirbenholz. Den ohnehin haltbaren und harten Charakter dieser alpinen Kieferart veredelt der abnehmende Mond. So soll Mondholz haltbarer, sehr trocken, praktisch rissfrei und witterungsbeständig sein. Es wird bei abnehmendem Mond geschlagen, während der sogenannten Saftruhe. Zu diesem Zeitpunkt soll im Holz mehr Wasser gebunden sein.
Wissenschaftliche Perspektive
Obwohl die Wissenschaft noch keine abschließenden Urteile gefällt hat, gibt es Studien, die auf verbesserte Qualitätseigenschaften von Mondholz hindeuten könnten. Insbesondere könnte die Witterungsbeständigkeit und die Harzproduktion beeinflusst werden. Sicher tun die vielen Sagen und Legenden rund um das Mondholz der wissenschaftlichen Unvoreingenommenheit nicht immer gut, doch auch der Volksmund hat manchmal recht.
Der Alpengeist
In manchen alpinen Regionen erzählt man sich die Geschichte vom Alpengeist, der über die Wälder und Berge wacht. Laut der Legende segnet der Alpengeist nur das Holz, das bei Vollmond gefällt wurde, mit besonderen Kräften. Dieses Holz soll dann die Fähigkeit besitzen, böse Geister und Krankheiten abzuwehren. Viele glauben, dass Möbel und Gebäude aus diesem Mondholz seine Bewohner vor Unglück schützen können.
Die lebendige Zirbe
Die Zirbe, auch als „Königin der Alpen“ bekannt, steht im Mittelpunkt einer weiteren alpinen Legende. Es wird gesagt, dass Zirbenholz, das bei Vollmond gefällt wurde, „lebendig“ bleibt. Diese „Lebendigkeit“ soll sich in der Fähigkeit äußern, die Luft im Raum reinigen zu können.
Beide Mythen zeigen, wie tief die Vorstellungen von Mondholz in der alpinen Kultur verwurzelt sind, und zwar sowohl in Bezug auf die spirituellen als auch die physischen Eigenschaften des Holzes.
Forstwirtschaft: Wie wird das Mondholz geerntet?
Die Ernte von Mondholz ist eine sorgfältige Angelegenheit. Es wird dem Mondkalender gefolgt und oft nur bei Vollmond geschlagen. Diese Praktiken könnten in nachhaltiger Forstwirtschaft und im Sinne des Naturzyklus von Vorteil sein. Ob nun bei abnehmenden Mond geerntet oder bei klarer Bergluft eines sonnigen Tages. Zirbenholz ist ein ausgezeichnetes Holz und kommt in vielen Produkten zum Einsatz.
Die Ernte der Zirbe im alpinen Raum ist ein sorgfältiger Prozess, der sowohl von alten Traditionen als auch von modernem Umweltbewusstsein geprägt ist. Bei der Auswahl der Bäume wird auf Alter, Wuchsform und die Minimierung des Einflusses auf die Umgebung geachtet. Nach der Fällung wird das Zirbenholz traditionell luftgetrocknet, um seine Qualitäten zu bewahren. Diese Kombination aus Tradition und Nachhaltigkeit macht Zirben-Mondholz zu einem besonders geschätzten Material für diverse Anwendungen.
Die Zirbe als Produkt
Der Charme der Zirbelkiefer hat die Produktion verschiedener Produkte inspiriert. Trehs Sarner Natur bietet eine breite Palette an Zirben Seifen, Shampoos und Duschgels an, die aus Zirbenholz gewonnen werden könnten. Neu darunter sind auch das Sarner Zirbe Body & Hair Mondholz Shampoo und Duschgel.
Aber nicht nur im Badezimmer finden Zirbenholz oder Mondholz Anwendung. Möbel für das Schlafzimmer und das Kinderzimmer, hergestellt aus Zirbe, gewinnen an Popularität.
Wer je an einem Bett aus Zirbenholz geschlafen hat, kennt den typischen Duft und möchte ihn nur ungerne wieder missen. Zusätzlich erfreuen sich ätherische Öle, Duftkerzen und Duftsprays mit Zirbenduft wachsender Beliebtheit. Diese gibt es als Duftkerze von Looops oder in den Räucherkräutern von alpenweit, wo die Zirbe auch als Zirbenkugel mir und ohne Karaffe, Brotdose oder Jausenbrett erhältlich ist. Ob Mondholz oder nicht, es handelt sich dabei um ausgezeichnetes Zirbenholz.
Nachhaltigkeit und Mondholz
Die Ernte von Mondholz könnte einen Beitrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft leisten. Es ist oft widerstandsfähiger gegen Schimmel, könnte dadurch länger halten und somit nachhaltiger sein. Mondholz ist mehr als nur ein esoterischer Trend. Es vereint jahrhundertealte Traditionen mit moderner Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit. Obwohl wissenschaftliche Belege noch nicht endgültig sind, ist die Faszination um das Material ungebrochen.
Und überzeugte Alpenländer würde sich auch nicht von der Besonderheit des Holzes abbringen lassen. Es bleibt trotzdem spannend zu sehen, wie sich dieser Trend weiterentwickelt und welche neuen Erkenntnisse in der Zukunft gewonnen werden können. Zuletzt überzeugen bei Zirben-Mondholz Haptik, Duft und das gute Gefühl ein Stück Mythos aus den Alpen zu Hause zu haben.
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